26.07.2017

NerdiXXX: Review zu London Knights

London Knights

Positiv: Dünne, aber straighte Story, nette Effekte und Action, teilweise gelungener Humor, Luke Hardy als Deadstrike, diverse Anspielungen an bekannte Superhelden

Negativ: Der Sex wirkt durchgehend mechanisch und dadurch öde. 

Urteil: Scharfmacher

Medium: DVD / Sprache: Englisch / Label: Digital Playground  

Covertext:

A group of vigilantes seek justice against the villains in their city. When their superpowers erupt in a violent clash, which side will win?







Schieben wir bei den Rezensionen doch gleich eine weitere Superhelden-Geschichte hinterher. Aus England kommt die Digital Playground Mini-Serie London Knights. Seit einigen Jahren produziert das Studio für ihren eigenen Homepage-Content auch kleine Serien wie Lock and Load, der hier ebenfalls schon besprochene Infernal oder die Sherlock XXX Parodie. Kurze Zeit nach der Internet Veröffentlichung finden die Serien dann auch ihren Weg auf eine  Datenträger. 








Dort sind die einzelnen Folgen, wie bei normalen Serien auch, immer mit Vor- und Abspann bedacht – was wenn man sie hintereinander schaut immer etwas nervend ist. Vor allem wenn man immer eine Rückblick zur letzten Folge bekommt und am Ende eine Vorschau auf die nächste. Aber Serie ist nun einmal Serie und bei Mainstream Serien hat man ja auch immer den Ablauf.  London Knights besteht jedenfalls aus 5 Folgen mit unterschiedlicher Länger und ich werde jeder einzelne unter die Lupe nehmen.



Episode 1: 

Beginnen tut der Reigen mit dem erneuten Mord an einem Superhelden. Trotz ihrer Superkräfte gibt es jemanden der die Schwachpunkte der Helden kennt und skrupellos vorgeht.  Die Polizei ermittelt und vor allem Millar (Rina Ellis) übernimmt mit ihren Captain die Führung. Zur Leiche stößt auch der Held Prime (Luke Hardy) und er hat sofort den Verdacht, dass die Vigilantin Reaper (Mila Milan) verantwortlich ist und sucht diese auf. Nachdem sie einige Bösewichter getötet hat, konfrontiert Prime sie mit seinem Verdacht, aber sie wiegelt konsequent ab. Dafür wird erstmals gefickt und  danach gibt es schon bald das nächste Opfer zu beklagen. 








Die Macher um Regisseur Dirk Bush (hier als Kaizen aufgeführt) haben es sich immerhin nicht zu einfach gemacht und einfach bekannte Helden parodiert, sondern eigene erfunden. Aber natürlich erkennt man an welchen Helden die Figuren hier angelehnt worden sind, deutlich. Prime ist natürlich Superman und Reaper die weibliche Version vom Punisher. Doch das ist immerhin ganz nett ausgedacht und nach etwas Action mit soliden C-Movie Effekten, dürfen die beiden dann zur Sache gehen. 





Der Sex ist dann weniger aufregend, sondern wird hier nach Schema F serviert. Reaper bläst, wird dann kräftig in einigen Stellungen durchgepimpert und irgendwann spritzt er ihr in den Mund. Das kann funktionieren, wenn man das Gefühl hat, der Sex ist mehr als nur Inszeniert. Doch wie bei fast allen Szenen hier, springt der Funken nicht wirklich rüber. Dabei ist es nett wenn die Protagonisten ihre Kostüme anbehalten und auch die Umgebung des alten Lagerhauses ansprechend ranzig ist. Doch es ist einfach eine Ficknummer und mehr als standardisiertes rammeln ist das nicht.   






Episode 2:






Hier treffen wir auf Deadstrike (ebenfalls von Luke Hardy gespielt), der ganz klar an Deadpool orientiert ist und tatsächlich Laune macht. Hardy ist hier mit Maske, deutlich sympathischer und quasselt fast in einer Tour mit dem Publikum, den Gangstern und am Telefon auch mit seiner Freundin.   







Dabei muss er aber noch viel Ballern und Kämpfen. Das findet in einer Küche statt und dabei erzählt er den Zuschauern, aber auch seinen Gegnern wie er Warhead (Nekane) in einer Kneipe kennengerlernt und penetriert hat. Erst als er seinen Auftrag erledigt hat, erfährt er von den Morden, will sich aber aus den Fall heraushalten.  








Folge 2 ist mit die beste der Serie. Luke Hardy hat sichtlich Spaß an seiner Rolle und witzelt sich durch die Folge, die neben einigen netten Gags auch Augenzwinkernde Action zu bieten hat und nicht so schlecht inszeniert ist. In Rückblenden sehen wir das erste Treffen mit Nekane und schauen beiden beim Sex auf einer  Toilette zu. Dort geht es kräftig zur Sache und einige anstrengende Stellungen werden präsentiert. Leider wirkt auch hier der Sex etwas zu Mechanisch, so das wirkliche Lust nicht aufkommen möchte. Doch durch seine Sprüche und der aggressiven Einführung von Warhead (sie lässt den Kopf eines Mannes mit einem Faustschlag platzen)  bietet der Sex mehr als davor. Auch hier werden die Kostüme anbehalten und durch den Humor bleibt man gerne dran.






Episode 3:






Hier wird die dünne Story nur wenig vorangetrieben. Hier treffen die eifersüchtige Tempo-Schnitte Swift (Jessie Volt, als weiblicher Flash) und Voltage (Antonio Black) aufeinander und nachdem Swift gesehen hat wie ihr Freund Ultra Kid mit einer anderen Heldin sich küsst, verprügelt sie erst Voltage und treibt es dann mit ihm.  Doch diese Unaufmerksamkeit hat fatale Folgen für beide.  







Hier bleibt alles beim Alten. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl das die Darsteller wirklich einen Zugang zueinander haben. Vielleicht liegt es an ihren Rollen, aber vielleicht ist es einfach nur ein Job und so wirklich schauspielern können vor allem hier die Frauen nicht. Immerhin gibt es hier wieder einige nette Effekte zu sehen und auch beim Sex werden diese diesmal eingesetzt, was durchaus witzig ist und ruhig öfter bei Solchen Parodien zum Zuge kommen dürfte. 







Sonst haben wir wir es mit den üblichen Sex zu tun. Der Mann wird gewichst und zwischendurch immer wieder geblasen und sonst darf er die Lady in diversen Positionen beglücken, was auch lautstark mit Wohlwollen bekundet wird. Hier gibt es auch die einzige Anal-Szene. Am Ende jedenfalls gibt wieder ein paar Leichen mehr und die Ermittlungen kommen langsam zum Ende.

Episode 4:








Nun kommen sogar noch Dämonen und Hexen ins Spiel und obwohl der Captain Millar davor warnt, weiter zu Ermitteln, lässt sie sich nicht davon abhalten und holt sich Hilfe bei Harrington (Sienna Day). Diese kann durch ein Beschwörungsritual den Täter benennen. Doch leider wollen das nicht alle und so werden die beiden Frauen von einer Riesigen Heuschrecke (oder Gottesanbeterin) angegriffen.  Doch sie können sich dem Monster erwehren und durch Lesbensex das Ritual abschließen und Millar die Lösung präsentieren. 








Auch hier gibt es wieder einige Spezialeffekte serviert und im Großen und Ganzen sind die digitalen Effekte durchaus nicht übel. In einigen Asylum Produktionen habe ich schon schlechteres gesehen. Und auch die Gottesanbeterin sieht zwar eigentlich Scheiße aus, aber auch nicht viel schlechter (na ja, schon aber das hier war sicherlich viel billiger) als im Dario Argentos Dracula Desaster. Schlimmer wiegt, dass ich selten so gelangweilt von einer lesbischen Szene war wie hier. Man bekommt hier einfach standarisiertes Geplänkel zu sehen ohne Chemie und Leidenschaft. Letztlich habe ich, wie auch schon in Szene 3, die Fernbedienung zur Hand genommen und gespult. Zumindest bis zum Ende der Folge, wo es noch einmal etwas Action gibt. 





Episode 5:






Hier wird alles aufgelöst und zum Glück darf auch noch einmal Deadstrike ran und die Folge mit seinem Quatsch beglücken. Eigentlich will er nur endlich zu seiner Freundin (er hat immer noch Probleme mit dem Toilettenpapier und wenn er nicht bald kommt wird sie einfach eine Gesichtsmaske auflegen und schlafen gehen) und stolpert aber in den finalen Kampf zwischen Mörder und Alienfrau. Diese schickt den Killer mit ihren Fähigkeiten ins Weltall und so darf Deadstrike noch einmal ran und sein können beim Sex zu zeigen.  Doch noch ist das Böse nicht besiegt…








Die Auflösung ist nicht gerade ein überraschender Twist, aber immerhin wird das Ganze zufriedenstellend zu Ende gebracht.  Das Ficken hier ist abermals auch kein Highlight und man folgt dem eher abgestumpft, denn weder gibt es viel Abwechslung noch irgendwas Einfallsreiches. 08/15 Sex von der Stange. Zumindest sorgt Luke Hardy auch hier wieder mit einigen frotzeleien für Laune.






Fazit:

Abseits vom Sex, kann London Knights sogar ein bisschen Laune machen. Zwar sind weder die Superkräfte sehr einfallsreich, noch die Kostüme, aber die heruntergekommenen Locations wie Seitenstraßen, Lagerhäuser und co. machen genug her um die Stimmung gut einzufangen. Dazu kommen einige kleine Actionszenen und Effekte die gar nicht mal so schlecht sind und durchaus mit billigen C-Movies mithalten können. Teilweise witziger Humor (There can be only one!) und ordentliche Musik runden dann die zwar dünne, aber auch nicht unnötig verquaste Story ab. Wie immer bei europäischen DP Produktionen, muss man auch mit schweren Akzenten (aber immer noch zu verstehen) und mäßigen Leistungen der Damen leben.







Auch von der Attraktivität waren die meisten jetzt nicht meins, aber das ist natürlich Geschmackssache.  Leider hapert’s für mich ziemlich beim Sex. Alles wirkt zu steril und mechanisch und dadurch wenig erregend. Cosplay-Fans und Superhelden-Nerds könnte das wiederum mehr zusagen, da die Kostüme immer an bleiben und klar als Pluspunkt bewertet werden muss. Als Happen zwischendurch kann die Produktionen durchaus gefallen, sammelt bei mir aber ausgerechnet Minuspunkte bei den Sexszenen – und das ist als Porno natürlich doof. Dennoch würde ich mir tatsächlich einen eigenen Ableger mit dem Anti-Helden Deadstrike anschauen, denn die Figur und deren Umsetzung ist wirklich gelungen. Auf der DVD gibt es dann noch einige Trailer und ein vergnügliches Behind the scenes. 



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