07.05.2020

Review zu DIXIE RAY HOLLYWOOD STAR / IT´S CALLED MURDER BABY

DIXIE RAY HOLLYWOOD STAR / 
IT´S CALLED MURDER BABY
(Laufzeit: 101:02 Min. / R-Rated: 94:03 Min.)


SEX:💋💋💋💋💋

EROTIK:💋💋💋💋💋

STORY:💋💋💋💋💋💋💋💋

TECHNIK:💋💋💋💋💋💋💋💋💋


RATING: GEIL (7/10)




 





Ich bin schon mal gefragt worden, ob es nicht langweilig ist immer wieder Pornos zu besprechen, da es eh immer das gleiche ist was da auf dem Schirm passiert. Tja, teilweise schon, aber wenn tiefer in die Materie eintaucht und sich vor allem mit Filme beschäftigt, die noch in der goldenen Zeit des Genres entstanden, dann findet man dort nicht nur interessante Werke, sondern teilweise auch Kuriositäten, wie sie heute nicht mehr möglich wären. Nachdem ich über die Jahre meine Ablehnung, aus optischer Sicht, gegenüber älteren Filme immer mehr gelockert habe, wurde ich schön öfter mal sehr positiv überrascht. Klar tue ich mich immer noch sehr schwer mich von zu viel Behaarung erregen zu lassen, aber es ist schon besser geworden. Da ich vor allem auch ein Film-Nerd bin, ja auch so etwas gibt es auch unter schlanken und durchaus attraktiven Mädels (wo ich mich zu zähle...uups Eigenlob stinkt…😏😉), freue ich immer wieder besondere Werke für mich zu entdecken. So wie diesen Titel.








Es hilft natürlich dabei, dass es solche Anbieter wie Vinegar Sydrome gibt, welche gerne mal den einen oder anderen starken Titel zu einer vernünftigen Veröffentlichung verhelfen. So also auch DIXIE RAY HOLLYWOOD STAR. Dieser Streifen wurde dabei nicht nur als Pornofilm konzipiert, sondern gleichzeitig auch als regulärer Thriller für ein R-Rated produziert. Das führte dazu, dass Schauspiellegende Cameron Mitchell, der zur Produktionszeit eher im B- und Alkoholsumpf versunken war, plötzlich die Ehre hatte in einen Porno mitzuspielen. In einem Interview sagte er mal, dass er überhaupt nichts davon wusste, dass der Film auch als Porno geplant war. Das konnte man ihm sicherlich glauben. Doch so wirklich schien es ihn damals auch nicht mehr zu interessieren. Außerdem sieht man auch kurz Buck Flower (u.a. aus THE FOG von Carpenter und nur in der R-Rated), der am Film als Produktions-Manager mitgearbeitet hat. Auch ihm war die XXX-Sache sicherlich nicht bekannt.



















Er kannte sich vermutlich auch nicht besonders aus im XXX Segment, sonst hätte ihn vermutlich auffallen müssen, dass etliche damalige Pornodarsteller im Film die Hauptrollen bekleideten. Aber da er den ganzen Film über fast eh nur Whiskey trinkt, war das vermutlich Anreiz genug. Jedoch muss man zugeben, dass es sonst vermutlich auch nicht auffiel, den die Spielfilmelemente sind durchaus gekonnt eingefangen und selbst das Produktionsdesign, ist so gut, das man es nicht unbedingt glauben mag einen Porno beizuwohnen.

















In der Tradition typischer Film-Noir Thriller verfolgen wir Privatdetektiv Nick Popodopolis (John Leslie) im Jahr 1943 bei einem mörderischen Fall, der gleich mit einer Leiche in seinem Büro beginnt. Er ruft die Polizei (darunter Cameron Mitchell) und muss den Beamten die Geschichte erzählen um die Tote zu erklären. Dabei sehen wir in Rückblenden wir er einen Auftrag bekommt und im Umfeld der Hollywood Schauspielerin Dixie Ray in einen Strudel aus Verrat, Betrug und letztlich auch Mord gerät. 

















Dabei liefert das Drehbuch von Dean Rogers (SEXWORLD) alle Zutaten eines Film-Noir Streifens. Es gibt den Detektiv, die Femme Fatale, die Sekretärin die natürlich auf ihn steht und hier immer geil ist, diverse Vamps die ihm vom Fall ablenken, eine Verschwörung, Mafiakontakte und natürlich den obligatorischen Off-Text von Popodopolis. Rogers hat seine Hausaufgaben also gemacht und so entfaltet sich zwar jetzt nicht der undurchsichtigste und völlig überraschende Plot, aber durchaus eine Geschichte die interessant und verworren genug ist um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Jetzt sollte man natürlich kein Agatha Christie erwarten, aber gerade mit dem Hintergrund des Pornofilmes, ist das gebotene doch eher ungewöhnlich. Als reiner Spielfilm, kann man sicherlich einige Dinge finden um ihn schlechter dastehen zu lassen.




 

 















Diese Rolle belebt John Leslie mit der genau richtigen Spielfreude und einer Qualität, die sicherlich nicht als normal zu bezeichnen ist. Gerade wenn man sich die R-Rated Fassung anschaut, merkt man das er den Film als Hauptdarsteller ohne Probleme tragen kann. Er bietet eine seiner besten Leistungen der Karriere, so als ob er gemerkt hat, dass alle Beteiligten etwas Besonderes abliefern wollten. Zwar fallen einige weibliche Darstellerinnen nicht so stark aus, aber für Adultverhältnisse sind auch sie teilweise überdurchschnittlich. Der erfahrenste Schauspieler, Cameron Mitchell natürlich, spielt zwar eher auf Autopilot und wirkt manchmal etwas angesäuselt, liefert aber ebenso eine ansprechende Leistung ab. Ebenso überraschend gelungen fällt auch die Ausstattung aus. Sowohl Kostüme, Autos, Gebäude und Props sind passend ausgewählt und versetzen einen in die richtige Zeit. Auch die Musik passt wie die Faust aufs Auge. Toll was hier für ein Aufwand betreiben wurde und vermutlich nur finanzierbar war, weil gleich zwei Fassungen produziert wurden. 

















Dachte ich zu Beginn, das sich die Fassungen nur in den eingefügten Sexszenen unterscheiden, musste ich beim kontrollieren der R-Rated Fassung aber feststellen, dass hier tatsächlich eine doch deutlich andere Fassung vorliegt. So gibt es in der soften Version natürlich mehr Handlungsszenen die anstatt der Sexszenen zu sehen sind und den Film deutlich mehr tiefe geben und den Plot wesentlich runder erzählt. In der Hardcore-Fassung fehlen teilweise ganze Handlungsblöcke und so tauchen auch gerne mal einige Lücken und Fragezeichen auf, die in der normalen Fassung nicht zu finden sind.  Dadurch ist letztendlich die IT´S CALLED MURDER BABY Version der bessere Film und ich finde es echt schade, dass es nicht eine extended Version gibt, wo alle Szenen drin sind. Mit leichten Anpassungen wäre das durchaus möglich. 




















Das kommt auch zustande, da die Sexszenen jetzt nicht unbedingt absolute Highlights sind. Einige sind nicht nur sehr plump eingestreut, was etwas die Stimmung versaut, sondern fast alle Szenen sind nicht besonders heiß oder einfallsreich. Da hat Regisseur Anthony Spinelli (bei der R-Rated Fassung als Sam Weston benannt und dort absolviert er auch ein Cameo) bei anderen Filmen schon bessere fickereien abgeliefert. Mal von den haarigen Geschlechtsteilen abgesehen, ist die Besetzung bunt gemischt und immerhin mit Juliet Anderson, Hillary Summers, Samantha Fox, Veronica Hart, Kelly Nichols und  Lisa De Leeuw als Dixie Ray, reichlich Abwechslung und Erfahrung geboten. Da ist die Standardware, zum Glück in vernünftiger Länge, an Sex schon fast etwas enttäuschend. 























Produziert wurde das Ganze von Chris Warfield, der jahrelang ein Mainstream Darsteller im TV war und Mitte der siebziger dann begann Pornofilme wie SEXWORLD zu produzieren und damit vermutlich mehr Geld verdient hat, als zuvor als Darsteller. Er spielt hier auch in beiden Fassungen mit und ist die Person, um der sich die Handlung dreht. Jedenfalls schien er ordentlich Geld locker gemacht zu haben, so dass hier der hochwertige Spielfilmcharakter in beiden Fassungen gut zur Geltung kommt.















DIXIE RAY HOLLYWOOD STAR ist ein toll ausgestatter und sehr gut gespielter Porno, der etliche Zutaten eines Film-Noir Streifen aufgreift und dieser zu einen überraschenden Bonbon verpackt und sich dabei nicht immer ernst nimmt. Alleine die Anwesenheit eines Cameron Mitchell in einem Porno ist schon kurios genug, aber auch sonst funktioniert die Handlung überraschend gut und vor allem John Leslie liefert eine sympathische und gute Leistung ab – die durchaus auch für Mainstreamfilme ausgereicht hätte.  Es ist also kein Wunder das der Film diverse Preise im Adult-Bereich gewonnen hat. Der Hardcore-Sex fällt dagegen etwas ab und wirkt wenig erfrischend oder spritzig. Die R-Rated Version des Filmes mit dem Namen IT´S CALLED MURDER BABY ist die bessere Version, da hier einige Handlungselemente mehr zu finden sind, aber insgesamt als reiner Spielfilm auch einige Schwächen offenbart und nicht über ein B-Movie-Status herauskommt. Dennoch kann man sich sehr gut beide Fassungen antun und wie gesagt, machen solche Kuriositäten zu entdecken besonders Spaß, weswegen ich gut unterhalten wurde. Als heißer Porno kann man aber die Hardcore Variante nun auch nicht bezeichnen. Dann eher als gelungenes Feature, welches trotz der expliziten Szenen sehr nah an richtiges Kino bzw. DTV Ware herankommt. Interessierte sollten mal einen Blick riskieren. 

P.S.

Mach dem Medium-Rating folgen noch diverse Bilder aus der R-Rated Fassung, die in der Hardcore-Version fehlen. 





Medium-Rating: 9/10

Den Film gibt es als Hardcore-Fassung in der 5 FILM – 5 YEARS VOLUME #1 Blu-ray Edition (inzwischen ausverkauft) von Vinegar Syndrome. Besser ausgestattet, wie schon bei DRACULA SUCKS, ist aber die DVD, welche ich mir zugelegt habe. Denn nur dort ist auch die R-Rated Fassung mit drauf, sowie der Trailer zu X-Rated Fassung. Die Bildqualität ist Top und der Ton gut verständlich. Alle vorherigen Auflagen kann man also getrost vergessen. 

Label: VINEGAR SYDROME

Ton: Englisch

Extras: Trailer, R-Rated Fassung








































 






4 Kommentare:

Sinned hat gesagt…

Hey Ho,

wieder mal ein super Review von meinen lieblings Filmnerd 😊

Vielen Dank auch für die Aufklärung. Als stolzer Besitzer der VS BluRay wusste ich nicht dass es auch eine alternative R Rated Fassung gibt

PS:
in knapp zwei Wochen gibt's wieder einen Sale bei Vinegar Syndrome.
Muss mal bald damit anfangen mir eine Liste zu schreiben was ich alles brauche 😂

Succubus hat gesagt…

DANKE!

Das stimmt. Bei den Erotik-Sachen bin ich aber erst einmal durch. Mal sehen ob ich noch was anderes finde;).

Succubus hat gesagt…

Ach, die Blu-ray ist ja Out of print und richtig was wert inzwischen. Ist doch auch gut.

Sinned hat gesagt…

Falls noch nicht in der Sammlung empfehle ich dir TAMMY AND THE T-REX

Sorry. Wir weichen vom Thema bzw dein Review ab