EYE OF THE BEHOLDER
Positiv: Gruselstimmung, solide Handlung, Pärchenfreundlicher Sex, nette Effekte
Negativ: Wenig neues oder aufregendes, es fehlt der letzte Kick
Urteil: Geil
Medium:
Doppel DVD / Ton: Englisch / Extras: Audiokommentar, Film in diversen Versionen (Nur mit Musik, ohne Musik etc.) Behind the scenes, Interviews, Wendecover / Label: Wicked Pictures
Covertext:
An erotic thriller with no equal, Brad Armstrong brings Eye of the
Beholder to life with amazing special effects and an intriguing story.
Nominated for 11 AVN Awards and winner of Best DVD from DVD Empire,
Kaylani Lei is Sonya, a transplant patient who gets more than vision
from her donor. Strange dreams haunt Sonya almost immediately after
surgery. She is tormented with terrifying visions of her donors' death
and becomes determined to solve the mystery of her sudden death. Her
quest brings her face to face with chilling details of her donors
demise. Will Sonya bring the killers to justice? Its all in the Eye of
the Beholder.
Als Gruselfilme wie THE RING oder THE EYE aus Japan und
deren Remakes Hochkonjunktur hatten, sprang auch Wicked Pictures, mit ihrer
Speerspitze Brad Armstrong, auf den Zug auf und lieferten die Pornoversion von
THE EYE und besetzten diesen ebenfalls mit einer asiatischen Darstellerin. Das
qualifiziert geradezu EYE OF THE
BEHODLER natürlich für den Spookie Monat Oktober.
Sonya (Kaylani Lei) bekommt eine Augentransplantation und kann damit endlich sehen. Zwar verläuft
die Operation sehr positiv, aber schon bald machen sich merkwürdige
Nebenwirkungen bemerkbar. Sie hört nicht nur Stimmen, sondern sie sieht auch
Dinge, welche sich scheinbar in einem anderen Leben abgespielt haben. An ihren
Verstand zweifelnd, beginnt sie Nachforschungen über die Spenderin anzustellen
und erfährt, dass sie angeblich bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Doch
das scheint nicht der Wahrheit zu entsprechen…
Selten habe ich erlebt, dass sich Brad Armstrong so sehr am
Mainstream Kino orientiert hat und auch teilweise sich so offensichtlich an den
Filmen bedient. Das ist jetzt nicht wirklich negativ gemeint, aber wenn man
einige Filme in der Richtung gesehen hat, gibt es in der Geschichte natürlich
wenige Überraschungen. Auch wenn er es versucht, ist es oftmals wenig gelungen.
Zu sehr ist die Story ein Flickwerk aus diversen Gruselfilmen. Natürlich ist
die Spenderin nicht natürlich ums Leben gekommen, natürlich gibt es nur
kryptische Hinweise statt direkt zu sagen was man will und natürlich steckt ein
Mord dahinter. Da wir uns in einem Porno befinden, war die Tote auch noch
Pornodarstellerin, was dem Film für einige Sexszenen zugutekommt. Vor allem
wenn Sonya auch langsam die Eigenschaften des Geistes annimmt und sich anders als
gewohnt verhält.
Dennoch gelingt es Brad Armstrong, trotz wenig neuer Ideen
und kaum wirklicher Spannung, einige gelungene Gruselsequenzen zu liefern.
Einige Visionen funktionieren ganz gut und die Atmosphäre im dunklen
Krankenhaus ist durchaus gelungen und gut beleuchtet. Auch auf die typisch
abgehakten Bewegungen braucht man nicht zu verzichten, sowie auf übliche
Jump-Scares, die teilweise auch heute noch in Hollywood Filmen benutzt werden.
Deswegen braucht man gar nicht so hart mit Armstrong ins Gericht gehen.
Auch
wenn die Auflösung wenig überraschend ist und die Story nicht ganz die 150
Minuten ausfüllen kann. Doch dafür ist ja nebenbei auch der Sex da und so gibt
es acht Szenen die zur Sache gehen. Dabei ist das meiste ganz ordentlich in die
Handlung eingebunden und finden auch außerhalb eines Schlafzimmers statt. Wie Kaylani Leis Nummer mit ihrem Freund nach
dem langen Krankenhausaufenthalt (mit dem witzigen Kommentar, dass sich der
Schwanz größer angefühlt hat, als er aussieht) oder später als sie immer mehr
vom Geist der Toten gesteuert wird und ihren Kerl (Brad Armstrong) einen Blowjob
verpasst und ihn dann rausschmeißt, weil er ihr nicht glaubt.
So passen auch die Visionen ins Geschehen, wo Sonya erlebt
was ihre Spenderin (Charmaine Starr) so früher so getrieben hat. Das führt zu
einer Lesbennummer mit der Therapeutin, eine unheimliche Masturbationsszene im
Musikvideolook welche im Kreissaal stattfindet und eine Nummer mit Evan Stone,
wo sich die beiden Frauen vor der Kamera abwechseln – da die Figuren immer mehr
verschmelzen. Dabei bekommt man einiges an lecken, blasen und stopfen der
Löcher in üblicher Manier geboten.
So wirklich erzwungen wirken dadurch nur die Nummer im
Krankenhaus zwischen Krankenschwester und Pfleger, sowie eine Orgie am Set
eines Pornofilmes. Aber auch die Nummern kann man durchaus durchstehen, da
einiges an Abwechslung geboten und die Vögelei auch nicht zu sehr in die Länge
gezogen wird. Auch wenn sie der Handlung nicht wirklich viel bringen. Enden tun
fast alle Sexszenen natürlich mit dem obligatorischen ins Gesicht spritzen.
Wobei es einige ansehnliche Cumshots gibt.
Technisch ist das wie immer auf ordentlichem Niveau (auch
wenn damals trotz in Widescren gedreht, die DVD nicht Anamorph veröffentlicht
wurde), auch wenn der Streifen nicht ganz an die Highlights aus dem Hause
Wicked herankommt. Vor allem bei der Musik gibt es vereinzelte Langeweile zu
entdecken und einige Aufnahmen fallen auch beim Sex sehr dunkel aus. Für mich
nicht störend, aber ich weiß das einige Leute eher solche Szenen meiden. Immerhin
passt die Besetzung. Der damalige Contract-Star Kaylani Lei liefert ganz gut
und der Rest passt auch. Ordentlich sind wie immer Mike Horner in einer Non-Sex
Rolle als Arzt und Evan Stone als zwielichtiger Pornomanger. In kleinen
Nebenrollen haben wir auch Jessica Drake (auf dem Weg zum Star) oder Jonathan
Morgan als Pornoregisseur. Auch die visuellen Effekte können gefallen und
bringen den Zuschauer in die richtige Stimmung.
So ist EYE OF THE BEHOLDER zwar ein solider Vertreter seiner
Zunft, aber irgendwie reicht es nicht zum Höhepunkt. Die Story ist zwar nett
und einigermaßen schlüssig, aber weder neu noch für normale Filmgucker
besonders einfallsreich oder gar überraschend. Der Sex fällt ebenso passend aus
– prickelt aber nicht immer. Wiederum gibt
es wenig zu bemängeln, aber wirklich bahnbrechendes wird hier auch nicht
gezeigt. Die Ausstattung und diverse Drehorte bringen immerhin genug Abwechslung
hinein. Beim Sex geht es eher softer zur Sache und macht den Film für Paare
sehr gut goutierbar. Zwar gibt es eine kleine Orgie mit Anal-Sex, aber das
sollte heute keine moderne Frau mehr irritieren. Mir fehlte dennoch irgendwie
der letzte Kick bei der Inszenierung, als auch beim Ficken. Aber für einen
Pornofilm ist hier dennoch gute Arbeit geleistet worden und ich muss zugeben,
diesen auch schon über die Jahre mehrmals gesehen zu haben. Der Replaywert ist
also vorhanden.
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