06.09.2020

Review zu JASON COLT: THE MYSTERY OF THE SEXY DIAMONDS


JASON COLT: THE MYSTERY OF THE SEXY DIAMONDS 
(Laufzeit: 96:45 Min.)
 
 
SEX:💋💋

EROTIK:💋💋

STORY:💋💋💋

TECHNIK:💋💋💋💋


RATING: ABTURNER (2/10)














2006 saß bei Private bzw, der Fraserside Holding das Geld noch locker und so wurde ein neues Label gegründet, welches, neben der Private Gold Reihe, hohe  Budgets und Pornos mit Handlung bedienen sollte. Der erste Titel war der Agententhriller JASON COLT: THE MYSTERY OF THE SEXY DIAMONDS von J.C. Villalobos. Da ich davor gerade vom US-Thriller AGENT 69 enttäuscht wurde, hoffte ich hier auf ein besseres Ergebnis. Also hinein in die gefährliche Welt von Jason Colt.

 












 

Jason Colt (Jason Holmes) bekommt den Auftrag 3 geheimnisvolle und mächtige Diamanten ausfindig zu machen. Doch an diesen Diamanten haben auch noch andere Parteien Interesse und so entpuppt sich der Auftrag als gefährliche Mission…














So weit so gut, oder? Leider ist der Film insgesamt ein großes Desaster denn leider funktioniert hier von vorne bis hinten kaum etwas. Deswegen werde ich kurz die positiven ansprechen: Das ist einmal die Optik insgesamt, die tatsächlich ziemlich Filmreif daher kommt und viele optische Spielereien bietet, die durchaus gelungene Musik, die vielen Aufnahmen an Originalschauplätzen und die toll animierte Titelsequenz. Hab ich was vergessen? Ich glaube nicht.



















Ständig wird etwas am Telefon oder in Gedankengängen erklärt und in überfrachteten Rückblenden dargeboten. Da gibt eigentlich keine Ermittlungen oder so, sondern nur eine Reihe wahllos zusammengestellter Szenen die angeblich die Handlung tragen sollen. Das geht völlig in die Hose. Und wo wir schon mal in der Hose sind, da kann ich versprechen, dass auch dort alles trocken oder Schlaff bleibt.






























Denn selten zuvor habe ich so schlechte Sexszenen gesehen. Diese sind, wie der ganze Film, völlig verschnitten und teils verbunden mit anderen Szenen (also nicht das ihr denkt, warum die Bilder so wahllos aneinandergereiht sind – das ist so im Film), unübersichtlich, überfrachtet mit Effekten und dadurch zu keinem Zeitpunkt heiß oder auch nur annähernd geil.  Ein Stilmittel jagt das nächste und dadurch kommt null Stimmung auf, weil man sich gar nicht auf den Sex konzentrieren kann. Es gibt zwar ein oder zwei Nummern, wo es nicht ganz so schlimm ist, aber verschont wird man zu keinem Zeitpunkt. Sonst bekommt man etwas Analsex, ein DP, natürlich Sperma in die Münder der holden Damen und selbstverständlich das lutschen der Schwänze (Pussy lecken muss ja nicht sein, nicht wahr?). Immerhin sind Umgebungen wie ein Feuerkreis, ein Whirpool mit Unterwasseraufnahmen, eine Wiese, Sex auf einem Auto oder vor einer Hütte abwechslungsreich, aber leider völlig verkorkst.  






















Dazu kommt das weder Frau noch Mann besonders ansprechend sind oder gut eingefangen werden. Am besten mag noch Szene 1 funktionieren, da diese durch die feurige und stylish arrangierte Umgebung anspricht und Kapri Styles noch am ansprechendsten ist. Eher unfreiwillig komisch fallen die Nummern mit Nick Manning aus, bei denen er wieder wie ein Tier grunzend (kennt man ja von ihm) und mit aggressiven Talk (vor allem beim abspritzen😆) die Szene dominiert. Doch ist das erotisch? Nein, nicht wirklich.




























Style over substance passt hier wie die Faust aufs Auge. Villalobos wirkt in seiner Inszenierung extrem selbstverliebt und schien den Film als Plattform genutzt zu haben, welche technischen Spielereien er so alle unterbringen kann. Dadurch gibt es zwar einige schöne Aufnahmen von Städten und auch einige nett arrangierte Szenen, aber nichts wirkt hier homogen. Im Gegenteil, in Tony Scott Manier wird einem SW-Szenen, Überblendungen, Szenenwiederholungen, Farbfilter, digitale Effekte, Überblendungen, Schnitte im Sekundentakt und so weiter um die Augen und Ohren gehauen. Dabei hätte man doch merken müssen, dass so weder Stimmung bei den Sexszenen aufkommt, noch die Handlung an sich dadurch geholfen wird. Man wird fast erschlagen von der Hektik der Inszenierung mit ständigen Ortswechsel und Texteinblendungen wo man sich wann jetzt wieder befindet. Dabei besteht 70 % des Film aus Autofahren, Motorradfahren und, wie schon erwähnt Off-Texte…ganz viele Off-Texte.











Dabei fallen aber die Spielfilmszenen ebenso ungelenk aus wie der Sex. Nur weil zwei Autos wild über eine Wiese fahren und ein Mann mit einer Waffe aus einem Fenster lehnt, kann man nicht von einer Actionszene sprechen. Am professionellsten fällt vielleicht noch eine Folterszene aus, der Rest ist schlecht gespielt und eingefangen. Hinzu kommen völlig bescheuerte Aktionen einiger Beteiligten wie die Szene mit der Milch am Ende. Wer macht denn sowas? Ganz schlimm eigentlich auch die Hauptfigur des Superagenten Jason Colt, der eigentlich nichts im Film zu tun hat. Er hat weder eine Sexszene, tritt nur einmal kurz im Einsatz in Erscheinung und wird dann gleich gefangen genommen und hat somit eigentlich kaum eine tragende Funktionen für den Verlauf. Das haben die Macher wohl am Ende auch gemerkt und in den letzten fünf Minuten wird (Überraschung!) per Off-Text dann mal schnell erklärt wie er plötzlich den Fall löst, aber ohne die Diamanten bekommen zu haben, und damit gleich mal eine Fortsetzung der Saga um Jason Colt ankündigen. 
















Tja,  daraus wurde dann nichts. Verständlicherweise, war der Film  scheinbar wohl nicht wirklich erfolgreich, denn glücklicherweise gab es weder eine Fortsetzung, noch durfte J.C. Villalobos seitdem wieder einen Film drehen. Das ist nicht schade, wobei auf der Bonus-Disc einige kurze Sex-Episoden sind, die zeigen, dass er es eigentlich besser kann. Doch hier schienen alle Beteiligten überfordert und /oder über-ambitioniert zu sein und das Desaster konnte dann nicht mehr gestoppt werden.

















Schade um das sicherlich durchaus vorhandene Budget und meine hohen Erwartungen. Potenzial war reichlich vorhanden und gute Ansätze deutlich zu erkennen - denn man merkt das Geld hinter diesem Projekt stand. Viele Aufnahmen an Originalschauplätzen, Statisten, Stuntleute und durchaus ansehnliche Bilder werden hier geliefert und aufgeboten. Doch leider ist das Drehbuch und die Inszenierung völlig aus dem Ruder gelaufen und so funktionierte hier für mich wirklich gar nichts. Weder die Spielfilmelemente, die schlecht erzählt und völlig übersterilisiert eingefangen sind, noch die Sexszenen, die ebenfalls komplett am Zuschauer vorbei inszeniert sind.  Damit erweist sich JASON COLT: THE MYSTERY OF THE SEXY DIAMONDS als teurer Flop, der weder dem Trailer noch der Verpackung sowie die Vermarktung als Special Edition gerecht wird. Im Adult-Bereich scheinen sich die Filmemacher anscheinend schwer zu tun mit Anlehnungen an James Bond – dabei bietet das Thema so viele Möglichkeiten…






Medium-Rating: 9/10

Die limited Collectors Edition kommt in übergroßer (nicht in mein Regal passender), leicht magnetischer Verpackung daher und beinhaltet 4 Discs. Neben dem Hauptfilm in sehr guter Qualität (mit erträglicher Synchro), noch eine Bonus-Disc mit reichlich Interviews, diversen Trailern, Artworks und einem Making Of. Disc 3 enthält einige Kurzfilme bzw. Sexfilmchen von Villabos, die alle besser sind als der Hauptfilm. Zu guter Letzt befindet sich der Film noch als HD-DVD in der Verpackung – das Konkurrenzprodukt der Blu-ray welches sich aber nicht durchgesetzt hat.  Insgesamt ein tolles Paket.  

Label: PRIVATE

Ton: Deutsch, Englisch, Spanisch, Franzöisch, Italenisch

Extras: Making Of, Interviews, Bonus-Szenen, Artworks, 

Coverdesigns, Foto-Gallerie, Trailer, Film auf HD-DVD












Keine Kommentare: