23.05.2019

Review zu COMPULSION


COMPULSION
(Laufzeit: 122:20 Min.)


SEX: 💋💋💋💋💋💋💋💋



EROTIK: 💋💋💋💋💋💋💋💋💋



STORY: 💋💋💋💋💋💋💋💋



TECHNIK: 💋💋💋💋💋💋💋💋💋



RATING: HÖHEPUNKT (9/10)


WICKED-AREA-ERUPTION 💥💥💥💥💥











Ich muss zugeben, dass ich vor den Porno-Parodien niemals eine Produktion von Axel Braun außerhalb des Parodie-Genres gesehen hatte. Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von THE POSSESSION OF MRS. HYDE stellte ich fest, dass  dieser,  der erste Original-Feature-Film von Axel Braun (nach eigenem Drehbuch) seit zig Jahren darstellen würde. Alles andere waren halt die Parodien, oder keine Features gewesen. Da die Kritiken für COMPULSION alle Top-Notch waren, besorgte ich mir die DVD um zu sehen, was er wohl außerhalb einer bereits bestehenden Vorlage ablieferte. So ist der Film nun Bestandteil meiner Sammlung und dieser Besprechung. Auch diesmal wird es wieder Spoiler geben, wer sich also nichts verraten lassen will, sollte die Kritik erst nach dem Anschauen lesen.






 







Die bisherigen Erfahrungen mit Axel Braun Filme war eher durchwachsen, was nicht an der technischen Seite lag, sondern eher an seinen schwächlichen Drehbüchern gegenüber der Comicvorlagen , welche vor allem bei seinen Wicked-Comix Output mit vielen offenen Enden und Fragen, Unzufriedenheit auslöste. Dadurch wirkten die Produktionen irgendwie unrund und wenig begeisternd – trotz der vielen guten Besprechungen und auch der Sex in den Filmen war nicht immer berauschend. Nun war 2003 eine ganz andere Zeit im Adult-Bereich. Die Budgets waren noch etwas höher und die Phase der Porno-Parodien sollte noch einige Jahre entfernt sein, bevor Axel Braun – nach einigen kleineren Versuchen – mit BATMAN XXX regelrecht durchstartete und eine Flut an Produktionen einleitete, bei denen er selbst – dennoch - für die besten Vertreter verantwortlich ist. 















Jetzt muss man fast sagen, schade dass er sich so lange mit seinen Comiclieblingen beschäftigt hat! Denn COMPULSION zeigt, dass er durchaus gute eigene Ideen hat. So offenbart COMPULSION eine Handlung die an diverse frühere Erotik-Thriller erinnert, bei dem es um Verrat und Betrug geht. Hier mal nicht der beste Freund, sondern es trifft diesmal den eigenen Vater(ebenfalls als Regisseur tätig, hier auch Produzent und Darsteller Patrick Collins in einer Non-Sex-Rolle). Denn dieser ist ein Mob-Boss und frisch verheiratet. Das erfährt sein Sohn (Kurt Lockwood als bisheriger Loser-Sohn), der wenig erfolgreich auf eigenen Füßen unterwegs ist und eine ähnliche Karriere einschlagen will wie sein Vater. Jenes ist aber gar nicht im Sinne des Papas. Dennoch öffnet Nicky in Italien seinen eigenen Club mit einem Partner. Da kommt die bitte des Vaters ihn zu besuchen ungelegen. Die Meinung ändert sich aber schnell, als der Geschäftspartner vom Sohnemann Nicky, dem jungen Mann einen Mord anhängt und dieser schnell das Land verlässt und nun doch seinen Daddy besucht. Dort kommt es natürlich wie es kommen muss und Nicky verliebt sich in Mya (Ashley Long), die neue Ehefrau seines Vaters, und umgekehrt. Dabei ist natürlich nicht nur der Betrug an dem Vater ein Problem, sondern auch ein dunkles Geheimnis von Mya, welches Nicky im Finale schmerzhaft miterleben muss.



















Die Grundstory kennt man natürlich aus diversen Filmen wie z.B. REVENGE mit Kevin Costner. Hier der Vater mit einer neuen Frau an der Seite und der eigene Sohn und somit zwei Personen die sich in eine Affäre stürzen. Dass der Vater es nicht lustig findet, liegt auf der Hand und trotz der Liebe zu seinem Sohn, der ohne seinen Vater kaum etwas auf die Beine stellen kann, kann Big Daddy dennoch nicht über den Verrat hinweg sehen. Zwar liebt er seinen Sohn und so hilft er ihm mal wieder die falschen Mordanschuldigungen in Europa zu rächen, aber er kann auch nicht übers einen Schatten springen und erteilt seiner Frau und seinen Sohn eine Lektion, die beide nicht vergessen können. Doch zerbricht die junge Liebe daran? 













Zwar wirkt das Drehbuch von Axel Braun nicht ganz rund, verzettelt sich in einigen unnötigen Schauplätzen, welche nur dazu dienen um weitern Sex unterzubringen wie die Szene des Bodyguards bei einer Geschäftspartnerin, oder dem Besuch von Nicky bei seinen alten Punkerkumpel (Rob Rotten) – welche man auch bei einer kleinen Orgie zuschauen darf. Das hätte man nicht unbedingt gebraucht und ich hätte lieber mehr Entwicklung zwischen Ehefrau und Sohn gesehen. Dennoch funktioniert die Geschichte durchgängig. Es passiert immer etwas, es gibt kleine Einblicke in die Geschäfte es Vaters und schnell wird auch die Beziehung zu seiner neuen Frau klar. Sie steht nämlich drauf Sex mit Fremden zu haben und ist regelrecht süchtig danach. Eine Sache mit der Patrick Collins klar kommt, aber es nicht akzeptieren kann,  dass sie sich mit seinen Sohn einlässt. Tatsächlich folgt man der Story mit Interesse und das ist für einen Porno Kompliment genug.













Hinzu kommt natürlich die technische Seite des Filmes. Für das Studio Elegant Angel eher ungewöhnlich, wurde hier ein ordentliches Budget in die Hand genommen und man bekommt diverse Schauplätze geboten. Schöne Häuser, coole Wohnungen, ein Club und auch einige Außenaufnahmen am Straßenrand oder in einer Wüste. Dabei ist sowohl die Musikuntermalung neben den gelungen Titelsong (von Belladonna gesungen!) optimal, sowie die Kameraarbeit in den Sexszenen als auch bei den Spielfilmelementen, durchgängig hochwertig und passend. Axel Braun weiß wie man einen Film inszeniert und das merkt man hier sehr deutlich. Für mich übertrumpft die Regie hier sogar seine späteren Parodien. 


















Dabei kommt natürlich auch der Sex nicht zu kurz. Hier ist leider nicht alles Gold was glänzt, sondern es gibt auch einige Momente die mir gar nicht gefallen haben. So wird hier öfter mal in Gesichter gespuckt oder auch mal die Brüste oder die Pussy geslappt. Etwas, was ich weder sehen möchte oder auch selbst leiden kann. Falls ein Mann das mal bei mir machen sollte, fliegt der hochkant aus meinem Bett (und ja, das ist schon passiert). Natürlich scheinen es die Frauen in einen Porno zu mögen, aber ich finde es verdammt abwertend der Frau gegenüber – zumindest wenn es nicht abgesprochen ist und kenne auch keine die das wirklich geil findet bei einer Nummer.







Zum Glück sind das nur kurze Momente, die mich etwas aus dem Geschehen herausholen, denn sonst kann man sich eigentlich nicht groß beklagen. Von der schwachen Punkerorgie mal abgesehen, die aber immerhin optisch nett ist aber nicht so richtig zündet, bekommt man nicht nur einige heiße Masturbationsszenen (sehr nett vor allem mit der hübschen Ramona Luv), sondern auch knackigen und abwechslungsreichen Sex geboten. Von Standardnummern wie im Club zu Beginn zwischen Lockwood und Avy Scott und Ava Vincent, zu einer durchaus ansehnlichen Lesbennummer bei dir Aria sogar über den Oberkörper ihrer Partnerin absquirtet, zu diversen Analszenen. Ein großer Vorteil bei dem Großteil der Schweinereien ist die Chemie unter den Protagonisten. Selbst bei einer plumpen Szene wie zwischen Mr. Bigg und Katrina Kraven, stimmt die Verbindung und man merkt Kraven die Lust tatsächlich an. Entweder gut gespielt, oder einfach eine geile Nummer für sie. 












 





Highlights sind aber ganz klar die beiden Szenen in denen Ashley Long beteiligt ist. So ist die erste Fickerei zwischen ihr und Kurt Lockwood wirklich eine verdammt geile Nummer. Er beobachtet sie beim Nacktbaden im Pool, nachdem sie es sich in der Badewanne an ihn denkend selbstgemacht hat, geht dann runter zum Pool küsst sie und dafür spuckt sie ihn ins Gesicht. Doch sofort packt sie ihn und erwidert den Kuss heiß und innig. Hier merkt man, dass beide wissen dass es falsch ist, aber sie können ihre Lust nicht kontrollieren. Was folgt ist wirklich eine heiße Szene am Poolrand,  bei der es auch zum geilen Arschfick kommt. Auch hier stimmt die Chemie. Die Szene ist insgesamt toll eingefangen, fotografiert und sprüht vor Erotik. Ein Kompliment an Braun und seine beiden Darsteller.










*SPOILER* - Ein weiterer Höhepunkt ist der sehr düstere Showdown (nicht nur vom Setting her, auch in dunkler Umgebung gedreht), bei der Nicky offeriert wird, das Mya eigentlich eine Schlampe ist und sie draufsteht von unbekannten Männern gefickt zu werden. Nicky wird mit vorgehaltener Waffe gezwungen zuzusehen, wie seine neue Liebe, erst in einem Käfig rangenommen  und dann auch noch außerhalb von drei Männern durchgebumst wird. Die Szene ist nicht ohne, es weht die ganze Zeit ein Hauch von Vergewaltigung mit, aber auch von unbändiger Lust. Sie lässt alles mit sich machen und hier liefert Ashley Long wirklich eine unglaubliche Leistung ab. 











Sie bläst, rimmt einen Männerarsch, wird die ganze Zeit beleidigt und beschimpft und wie eine dreckige Hure behandelt. Es kommt nicht nur zum normalen Sex, sie wird auch Anal gepflügt und sogar doppelt penetriert. Dabei wechselt ihre Darbietung zwischen Verzweiflung, Abscheu, Trauer und perverser Geilheit. Es will ihr eigentlich nicht gefallen, es begeistert sie dennoch. Ein extremes Wechselbad der Gefühle, welches durch den Zwang des Zuschauens durch ihre neue Liebe noch verstärkt wird. Vor allem Ex-Pornostar Mickey G. zieht massiv vom Leder und pöbelt sich durch die Szene, welche dann in einer Gesichtsbsamung aller drei Männer führt. Für mich eine verdammt heiße Szene und bisher die beste von Axel Braun, die ich bisher gesehen habe. Diese leitet dann auch die letzte Konfrontation mit Nickys Vater ein und eine Wiedersehen mit seiner Traumfrau. *SPOILER-ENDE*

























Nach dem einführen des neuem Bewertungssystems, habe ich die Messlatte höher gehangen, aber bei COMPULSION kann man schon von einem Highlight sprechen, welches nur knapp an der Höchstpunktzahl vorbeischrammt. Der Film ist ein heißer Erotik-Thriller, mit angenehmer Laufzeit, nicht zu langen Sexszenen, technisch einwandfrei, toll fotografiert und musikalisch optimal abgestimmt. Auch die Personen vor und hinter der Kamera liefern nicht nur, aber vor allem beim Sex gute bis sehr gute Leistungen ab. Zwar überzeugen nicht alle Sexszenen, aber die Mehrzahl ist mehr als gelungen und der nicht neue, aber passende Plot unterstützt dabei das Interesse des Zuschauers und bindet die Sexszenen harmonisch ins Gefüge.  Ein toller Film, der fast an mir vorbeigegangen wäre.














Medium-Rating (DVD): 7/10

Die amerikanische DVD von Elegant Angel ist halt schon ein älteres Kaliber und so zeichnet sich das Bild auf heutige HD-Geräte nur als in Ordnung aus. Leider ist der in Widescreen gedrehte Film nicht anamorph codiert.  Dafür ist das Bonusmaterial interessant und vor allem das Making Of bietet einige Interessante Einblicke und Interviews. Insgesamt eine solide Scheibe, die nur an den heutigen Maßstäben etwas zurückstecken muss.   

LABEL: Elegant Angel

TON: Englisch


 EXTRAS: Behind the scenes, Trailer, Bonus Scene











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