JESSE JANE: EROTIQUE
Positiv: Toller optischer Augenschmaus, küntlerisch wertvolle Erotik
Negativ: Etwas zu soft das Ganze, wirkt wie ein Überlanger Videoclip
Urteil: Scharfmacher
Medium:
DVD / Ton: Nur Musik und Stöhnen / Extras: BTS, Trailer /Label: Digital Playground
Covertext:
Adult's most acclaimed director teams up with its freshest young talent, as Nic Andrews presents Jesse Jane: Erotique, a hot all-sex movie starring Digital Playground's newest sensation: the sexy and sultry Jesse Jane!!!
Im Jahr 2003 waren Digital Playground auf dem Weg zum Höhepunkt ihres Schaffens. Hinzu kam noch, dass mit Nic Andrews,
einer der besten Pornoregisseure der letzten Jahre, ebenfalls für DP
Produktionen umsetzte. Da war es früh Zeit, dem kommenden Star Jesse Jane ein Showcase-Movie zu spendieren. Neben seinen tollen Spielfilmpornos drehte Andrews auch
vereinzelte erotische Vignetten und Showcases, die aber ohne Handlung auskamen
und dafür mehr auf Schauwerte setzen. Mit JESSE JANE: EROTIQUE landete er einen
weiteren finanziellen Erfolg für sein damaliges Vertragsstudio Digital
Playground.
Hier gibt es natürlich keine Handlung oder Stories, sondern
einfache erotische Unterhaltung. Die Szenen sind eher Videoclips oder erinnern
auch an die damaligen Playboy-Videos. Heißt: Eine sehr gute Fotografie,
visuelle Spielereien und einfach schöne Bilder in Hochglanzoptik.
So beginnt der Reigen mit Jesse auf einem Motorrad, welche
in einer Werkstatt hält und von ihrer Freundin Belladonna (hier mit radikaler
Kurzhaarfrisur) erwartet wird. Scheinbar sehnsüchtig, denn sofort geht es zur Sache
bei den Mädels. Und so bekommt man eine, vor allem für Belladonna und später
auch für Jesse, sanfte Lesbennummer geboten. Diese zeichnet sich vor allem
durch die Umgebung der Wertstatt und dem Sex auf dem Bike aus. Enden tut es
damit, dass Jesse die Belladona mit einem Strap-On fickt.
Der Beginn zeigt schon einmal die Marschroute und Stimmung.
Es gibt keine Dialoge, permanent läuft Musik, die Bilder sind manchmal
überstrahlt und der Sex ist immer Sanft und zu keinem Zeitpunkt mal etwas rüder
oder versaut. Meist wenn es mehr zur Sache geht, dürfen auch mal Stöhngeräusche
mit einfließen.
So geht es dann weiter. Amberlina Lynn absolviert auf einem
Hochhausdach, mit netter Skyline im Hintergrund, ein Fotoshooting, zeigt hauptsächlich ihren Körper und befriedigt
sich dann mit einem Glasdildo selbst. Auch hier mit sanfter Loungeartigem
Soundteppich unterlegt.
Die Szene geht dazu über, dass Jesse aus einem Apartment ein
Pärchen beim Sex zuschaut. Hier kommt Nic Andrews Stammdarsteller Barrett Blade
zum Zuge und darf im Hochglanzformat Ashley Long vernaschen.
Eine wirklich normale Nummer auf der Couch mit Netzstrümpfen, die in
gleicher Art noch öfter vorkommen. Auch hier läuft erst einmal die Musik von Derik
Andrews und als es heißer her geht, darf der Zuschauer auch etwas stöhnen
hören.
Und schon haben wir wieder eine Solo-Szene. Diesmal darf
sich die hübsche Monique Alexander im Netz-Dress einen Glasdildo in die Muschi
schieben, bevor wir wieder mit Jesse Jane in einem Apartment landen, welches
Fatal an EYES WIDE SHUT erinnert. Denn hier gibt es nur Personen mit Masken - außer Jesse. Die wird dann vor den anderen
auf einem Tisch von einem Maskenmann (Dick Delaware)gevögelt, bevor wir wieder
eine Lesbennummer mit Amberlina Lynn und dem deutschem Export Renee Porneo serviert bekommen.
Hier fallen vor allem die Latex-Klamotten ins Auge und geben der Szene einen
netten Touch. Neben den hübschen Mädels gibt es auch hier wieder etwas Strap-On
Action der zurückhaltenden Art zu sehen.
Dann wird Jesse in einem Schlafzimmer, nach etwas fingern und
streicheln, von Mark Davis gefickt. Ein Darsteller den ich immer ganz gerne sah
und auch seine wuchtige Figur und Kraft einsetzte um einige ungewöhnliche
Stellungen zu liefern. Die gibt es hier aber nicht, doch immerhin haben wir
eine nette Bumsszene, die weder zu lang noch zu knackig ist.
Zwei Szenen fehlen noch und neben einer weiteren Solo-Masturbation,
diesmal von Nikki Loren wo auch mal die Hintertür bedient wird, gibt es ein
lesbisches allerlei zwischen Jesse Jane und Jessica Jaymes in einer kargen
Wüstenlandschaft. Mit Tüchern und viel Wind. Auch der Abschluss demonstriert
den Kunstvollen Ton des ganzen Projektes.
JESSE
JANE: EROTIQUE ist ganz klar ein reines Hochglanzprodukt, was vor allem viel
Wert auf Optik legt. Die Fotografie ist teilweise toll und schick anzusehen
sind alle Sexszenen, die in manchen Augenblicken fast nur Softcore sind. Doch
bei all der Inszenierung dieses überlangen Videoclips gehen auch die Emotionen
verloren. Zwar gibt es schon Chemie zwischen den Figuren, aber wie schon oftmals bei Andrew Blake oder
damals Michael Ninn, fehlt einfach das natürliche an dem sexuellen Akt. Vielleicht auch das Animalische und
verruchte. Auch wird es einigen nicht
gefallen, dass der Sex wirklich sehr sanft und fast schon zurückhaltend
ausfällt. Aber Nic Andrews ging es oftmals nicht um das Ficken, sondern um die
visuelle Präsentation seiner Werke.
Der Film ist nett, man kann ihn sich anschauen und sogar auf
einer hippen, offenen Party im Hintergrund über einen Beamer laufen lassen.
Auch Paare und Pornoanfänger (vor allem Frauen, da es auch hier keine
Spermaduschen ins Gesicht gibt) werden sicherlich Gefallen an der kunstvollen
Inszenierung finden. Doch wirklich mehr als zum leichten anheizen kann man
diesen Film nicht (mehr?) benutzen. Aber ich bin auch kein großer Jesse Jane
Fan, so dass ich mir schon vorstellen könnte, dass gerade ihre Fangemeinschaft
hier mehr entdecken kann als ich.
P.S. Und traurig ist man auch, das nach dem Verkauf von
Digital Playground im Jahr 2012 und dem darauf folgenden Weggang von Joone und Samantha Lewis heutzutage solche Qualität
gar nicht mehr von dem Studio erwarten kann und darf.
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