Beginnen wir das Jahr 2021 doch mal mit etwas Sleaze und begeben uns in das Jahr 1975/76, wo man Pornos entweder sexuell verklärend positiv oder rough und sleazig gedreht hat. WINTER HEAT fällt eindeutig in die zweite Kategorie und präsentiert uns Jamie Gills in Höchstform als widerliches Arschloch. Eine Art und Weise, die er wohl nicht nur gerne im Film gab, sondern auch oftmal am Set an den Tag legte.
Die beiden anderen Kerle, einer eher dumm und einfältig, der andere Großmaulig aber immer nur die zweite Geige spielend, tun was er sagt. Dabei wirkt Gillis hier so unsympathisch wie selten. Die Rolle des Vergewaltigers und des Arschlochs nimmt man ihn total ab und ob das immer nur gespielt war, ist halt die Frage. Wenn man so einige Interviews und Berichte liest wohl nicht immer…
Jedenfalls dauert es nicht lang und schon wird die erste Frau von Gillis zum Sex gezwungen, nachdem er sie erst einmal mit einem Kochlöffel zum Essen zwingt. Ist sie erst einmal nackt muss sie blasen und wird dann von ihm gevögelt. Wie es in solchen Filmen gehört, ist die Dame nicht vollends abgeneigt und findet irgendwann Gefallen daran gefickt zu werden. Nebenbei muss sich auch noch die zweite Dame Oral betätigen und das Großmaul zu Dienste sein. So geht es weiter. In echt hässlicher Inneneinrichtung vergehen sich alle an den Mädels. Selbst die Frau zwingt eine Dame zum Sex und liefert dabei die heißeste Szene ab. Der Unwille des Opfers mitzumachen, aber langsam und sanft von der Kriminellen verführt zu werden bis ihre Abwehrhaltung erlischt weil ein anderes Feuer angezündet wurde, bis das Opfer ein heftiger Orgasmus erwischt ist tatsächlich gut eingefangen und sollte Fans solcher Szenen zufrieden stellen. Vielleicht funktioniert der Augenblick auch dadurch, dass es zwei Frauen sind und die angewandte Gewalt nicht so verstörend wirkt.
Als letztes wird auch die die dritte und jüngste im Bunde
gefunden. Die von Jenny Lane dargestellte Figur wirkt allein durch ihre Optik höchstens
wie eine 16 Jährige, was ihren Übergriff noch etwas pikanter erscheinen lässt.
Sie ist aber auch sehr niedlich und schon von Beginn an, scheint ihr der
sexuelle Komponente nicht viel auszumachen. Im Gegenteil, sie genießt die
Nummer und hat sichtlich Spaß daran.Was sie noch zu ihrem Vorteil nutzen wird.
Leider ist das ganze irgendwie nur halbgar inszeniert. So
richtig hat der Film weder einen Anfang noch ein Ende. Die dünne Story des nur
69 Minuten langen Films ist doch arg Sprunghaft. Mal davon abgesehen, dass
natürlich die Opfer gefallen an dem Sex finden (was ohne diesen Kniff natürlich
nur unangenehm wäre für den Zuschauer und so natürlich nicht unbedingt
realistisch, aber für die Dramaturgie eines Pornos schon sein muss), kommen
Verbindungen zustande, die eher lächerlich sind. So verliebt sich das eine
Opfer in das Großmaul und von einem Moment zum anderen ist er geläutert und
will nicht mehr so weitermachen. Das
freut sie natürlich, also ficken sie und am Ende lachen sie und alles ist gut.Ist klar.
Zwar ist der Twist um Jamie Gillis und Jenny Lane, sie ist heiß, dass er sofort ihr Sexspielzeug wird und alles macht was sie sagt und sie es somit
genießt die Dominante zu sein und er plötzlich die Lusche, ganz nett, wirkt aber ebenso unrealistisch. So
endet der Film auch abrupt ohne ein wirkliches Ende zu finden und wirkt dadurch
unfertig. Wie es mit den anderen weitergeht erfährt man nicht mehr. Aber
das ganze Projekt wirkt eher wie ein
Schulprojekt und weniger wie ein kompetent eigefangener Sexspielfilm. Die
technische Seite ist mäßig, die Musik (hier weiß man warum man von Pornomukke
spricht) teilweise nervend und die
Dialoge laufen oftmals ins Leere. Dafür ist das alles ganz ordentlich gespielt,
aber die Ausstattung ist zeitlich bedingt echt grausam und die Behaarung ist
oftmals (habe noch nie so einen behaarten Frauenarsch gesehen wie hier), ästhetisch
gesehen grenzwertig und massiv abtörnend. Aber da gehen die Geschmäcker ja auch auseinander.
Letztlich hat mir WINTER HEAT kaum gefallen. Die Story ist typisch aber nicht rund genug, der Sex wenig aufregend, die gespielten Vergewaltigungsszenen sind eh immer zweischneidig (auch wenn man solche Fantasien mag) und es gibt hier keine Erotik oder schönen Sex zu sehen (vermutlich auch nicht gewollt). Die Optik ist in jeder Hinsicht schwierig (vor allem sind die Männer echt nicht schön😵) und mir hat nur die Lesbenszene etwas zugesagt und die Szenen mit Jenny Lane sind zumindest irgendwie verrucht. Reicht aber nicht um den Film auch ein zweites Mal zu schauen.
Medium-Ratung:
Die DVD ist ein Doppel-Feature aus dem Hause Vinegar Syndrome und bietet keine wirklich gute Qualität. Das Grindhouse-Feeling passt aber natürlich zum Film Auf der Disk ist noch der Film ABDUCTION OF AN AMERICAN PLAYGIRL + Trailer in etwas besserer Qualität (habe mal kurz reingeschaut, aber der interessiert mich gar nicht) und Freunde solcher Streifen können sicherlich nicht viel falsch machen mit der DVD.
Label: VINEGAR SYNDROME
Ton: Englisch
Extras: Trailer
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