WHITE WITCH
Positiv: Skin Diamond und weitere Teile der Besetzung, der Soundtrack
Negativ: die Technische Seite wie der Schnitt und die Kameraarbeit, Sex wenig ansprechend und wirre Story die so weit von ANGEL HEART entfernt ist, wie die Erde zur Sonne
Urteil: Unbefriedigend
Medium:
DVD / Ton: Englisch / Extras: Pappschuber, Trailer, Bonusszenen / Label: Wicked Pictures
Covertext:
White Witch leads you through the sensuous, seedy underbelly of the City of Angels. Rourke, a private detective with a broken past is enlisted to locate a man. The wild goose chase begins with his sexy journalist bed-buddy who exchanges sex for a few leads. A significant lead is a promiscuous white witch who gives him a mysterious tea concoction that sends him into a series of flashbacks. The suspense is palpable, as bodies begin to pile up and the realization that a name and career change are not enough to shake the devil from his scent.
Der Trailer zu dem Film versprach eine Mischung aus
Film-Noir und Pornoelementen und schien sich etwas an dem genialen ANGEL HEART
zu orientieren. Dazu kam damals eine
vielversprechende Besetzung und schon landete die DVD zügig nach
Veröffentlichung im Warenkorb. Hat es sich gelohnt? Tja…
Tatsächlich gibt es Überschneidungen zu ANGEL HEART, aber
nur in einigen Eckpunkten. James Deen spielt jedenfalls den Privatdetektiv
James Rourke (ja Rourke) und dieser soll
einen Mann inhalb von 24 Stunden finden. Auftraggeber ist der zwielichtige
Devlin (Nick Manning). Zuerst skeptisch, kann Rourke aber eine hohe sechsstellige
Summe nicht ablehnen und nimmt den Auftrag an. Damit beginnt aber ein
unheilvoller Weg.
Aus der Prämisse hätte man einen schwülen Sex-Thriller
machen können, aber leider ist sowohl die Geschichte, das Budget als auch die
Regie vom damaligen Neuling bei Wicked Pictures, Scott Allen, eher unausgereift
und wenig gehaltvoll. Die Ermittlungen von Rourke gleichen eher einer
Schnitzeljagd und verlaufen fad und einfallslos. Hier mal eine Information von
einer befreundeten Reporterin und Sexpartner (Chanel Preston), da mal ein
Hinweis von einer angeblichen Wahrsagerin (der White Witch, gespielt von
Asphyxia Noir) und schon ist man mit wenigen Szenen in den Wirrungen der
Handlung verloren.
In Rückblenden wird dann noch einiges gezeigt, aber so
wirklich rund ist das nicht. Warum und wieso das jetzt alles passiert, ist mir
zumindest nicht wirklich klar geworden. Zwar gibt es natürlich einige
Off-Texte, wie es sich für einen Detektivfilm gehört, aber auch hier bleibt das
meiste Nebulös. Zu viel, so das nicht wirklich Stimmung aufkommt. Da
entschädigen auch einige schöne Bilder und Außenaufnahmen nichts.
Leider kann aber auch der Sex nichts retten, der über fast
die ganze Laufzeit distanziert für den Zuschauer zelebriert wird und wenig
Fläche für eine Stimulation bietet. Dabei beginnt der Reigen gar nicht mal übel
– wenn auch zu lang. Doch wir dürfen Nick Manning und die heiße und exotische
Skin Diamond bei einer wilden Nummer unter der Dusche einer Umkleidekabine
beiwohnen. Hier geht es nicht gerade zimperlich zur Sache (aber auch nicht überhart), macht aber vor allem Laune weil Manning seine Rolle regelrecht als
wildes Tier aufzieht. Er grunzt, blökt und verzieht aggressiv sein Gesicht.
Gerade dadurch entwickelt die Szene einen ganz eigenen Reiz und mit der
großartigen Skin Diamond, harmoniert das wilde geficke durchaus. Auch wenn weniger Laufzeit und Sabber auch
nicht geschadet hätten.
Danach darf James Deen mit der ebenfalls attraktiven und
charmanten Chanel Preston ran. Der Fick geht auch noch ganz in Ordnung, hat
aber schon durchaus weniger Chemie als die vorangegangene. Außerdem fällt hier
erstmals die miese, aber vermutlich beabsichtige Kameraführung und der nervige
Schnitt des Filmes ins Gewicht. Zu einem
versucht die Kamera auch gerne mal den Fokus der Szene zu verlieren und so auch mal den kompletten
Bildausschnitt zu verpassen, was gemixt mit dem sehr knapp gesetzten Schnitten
einen völlig aus der Szene reißt. Auch völlig unpassende Nahaufnahmen oder
unkoordinierte Totalen erschaffen keine Atmosphäre. Hinzu kommt der Schnitt,
welcher es mir teilweise echt schwer machte, dem Geschehen zu folgen. Denn nach sechs oder sieben Sekunden folgen gleich
wieder Umschnitte und es brachte mich völlig raus.
Vor allem weil dann nur noch unterdurchschnittliches gepoppe
gezeigt wird. Vor allem die dritte Szene mit Ryan Driller und der furchbaren
Bridgette B. war ebenso unpassend wie langweilig und überflüssig. Auch die
Nummer zwischen Deen und der White Witch, kann da nicht mehr retten – auch wenn
Noir sicherlich mal eine nicht allzu typische Darstellerin abgibt und übrigens
auf dem Cover viel besser aussieht als im Film. Zwar versucht Skin Diamond noch
einmal das Ruder rumzureißen und liefert eine weitere wilde Szene in einem
kleinen Badezimmer ab, aber es reicht nicht mehr. Vor allem weil beim Zuschauer
entweder völlige Langeweile oder Desinteresse eingetreten sind. Zwar liefert sie ordentlich
ab, mit ungemütlichen Stellungen und einer knackigen Arschbohrung, doch es ist
nicht erregend. Was auch weiterhin am Holzhammerschnitt und der kruden
Kameraarbeit liegt. Da verfolgt man die beiden Twists nur noch mit einem müden Lächeln.
Das Ergebnis verärgert fast, denn bei der ordentlichen Besetzung
hätte so viel mehr drin sein können. Der meisten Schuld gebe ich Regisseur
Scott Allen, der bisher insgesamt nur drei Filme gedreht hat. Hier versucht er
etwas absurdes, Kunstvolles in die Inszenierung zu bringen, forciert die
misslungenen Bilder und den hektischen Schnitt, der zwar nicht Stakkatoartig
ist, aber irgendwie misslungen wirkt. Da
wäre mehr Energie in die Geschichte einfließen zu lassen, sinnvoller
gewesen. Denn auch diese wirkt zu keinem
Zeitpunkt ausgereift.
Immerhin rufen die Darsteller ein paar solide Leistungen ab.
James Deen ist relativ natürlich vor der Kamera, Nick Manning ist ebenso abstoßend wie Reizvoll und Ryan Driller hat nichts zu tun. Skin
Diamond ist toll, eine damals noch nicht so bekannte Chanel
Preston nett anzusehen, während Bridgette B. ganz furchtbar ist (natürlich nur mein Geschmack) und Asphyxia Noir
(geiler Name!) zwar geheimnisvoll tut, aber keine Chance hat die White Witch
wirken zu lassen. Immerhin ist die Musik in Ordnung und sogar einige gesungene
Songs sind dabei. Das erhöht die Qualität zwar, hat der Film aber kaum verdient.
Insgesamt ist das eher ein Rohrkrepierer. Scott Allen kommt bei
weitem nicht an die Qualität eines Brad Armstrongs heran, verzettelt sich in
nervigen technischen Spielereien und hat zu keinem Zeitpunkt die unausgegorene,
minimal gehaltene Geschichte im Griff. Mit einer guten Sexszene zu Beginn und
einer wunderbaren Skin Diamond, rettet
sich WHITE WITCH gerade noch auf dem vorletzten Platz meiner Bewertungsskala.
Aber es gibt genug bessere Alternativen.
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