01.02.2019

Review zu WHITE WITCH





WHITE WITCH


Positiv: Skin Diamond und weitere Teile der Besetzung, der Soundtrack

Negativ: die Technische Seite wie der Schnitt und die Kameraarbeit, Sex wenig ansprechend und wirre Story die so weit von ANGEL HEART entfernt ist, wie die Erde zur Sonne

Urteil: Unbefriedigend


Medium:

DVD / Ton: Englisch / Extras: Pappschuber, Trailer, Bonusszenen / Label: Wicked Pictures

Covertext:

White Witch leads you through the sensuous, seedy underbelly of the City of Angels. Rourke, a private detective with a broken past is enlisted to locate a man. The wild goose chase begins with his sexy journalist bed-buddy who exchanges sex for a few leads. A significant lead is a promiscuous white witch who gives him a mysterious tea concoction that sends him into a series of flashbacks. The suspense is palpable, as bodies begin to pile up and the realization that a name and career change are not enough to shake the devil from his scent.









Der Trailer zu dem Film versprach eine Mischung aus Film-Noir und Pornoelementen und schien sich etwas an dem genialen ANGEL HEART zu orientieren.  Dazu kam damals eine vielversprechende Besetzung und schon landete die DVD zügig nach Veröffentlichung im Warenkorb. Hat es sich gelohnt? Tja…











Tatsächlich gibt es Überschneidungen zu ANGEL HEART, aber nur in einigen Eckpunkten. James Deen spielt jedenfalls den Privatdetektiv James Rourke (ja Rourke) und dieser soll einen Mann inhalb von 24 Stunden finden. Auftraggeber ist der zwielichtige Devlin (Nick Manning). Zuerst skeptisch, kann Rourke aber eine hohe sechsstellige Summe nicht ablehnen und nimmt den Auftrag an. Damit beginnt aber ein unheilvoller Weg.  








Aus der Prämisse hätte man einen schwülen Sex-Thriller machen können, aber leider ist sowohl die Geschichte, das Budget als auch die Regie vom damaligen Neuling bei Wicked Pictures, Scott Allen, eher unausgereift und wenig gehaltvoll. Die Ermittlungen von Rourke gleichen eher einer Schnitzeljagd und verlaufen fad und einfallslos. Hier mal eine Information von einer befreundeten Reporterin und Sexpartner (Chanel Preston), da mal ein Hinweis von einer angeblichen Wahrsagerin (der White Witch, gespielt von Asphyxia Noir) und schon ist man mit wenigen Szenen in den Wirrungen der Handlung verloren. 







In Rückblenden wird dann noch einiges gezeigt, aber so wirklich rund ist das nicht. Warum und wieso das jetzt alles passiert, ist mir zumindest nicht wirklich klar geworden. Zwar gibt es natürlich einige Off-Texte, wie es sich für einen Detektivfilm gehört, aber auch hier bleibt das meiste Nebulös. Zu viel, so das nicht wirklich Stimmung aufkommt. Da entschädigen auch einige schöne Bilder und Außenaufnahmen nichts.









Leider kann aber auch der Sex nichts retten, der über fast die ganze Laufzeit distanziert für den Zuschauer zelebriert wird und wenig Fläche für eine Stimulation bietet. Dabei beginnt der Reigen gar nicht mal übel – wenn auch zu lang. Doch wir dürfen Nick Manning und die heiße und exotische Skin Diamond bei einer wilden Nummer unter der Dusche einer Umkleidekabine beiwohnen. Hier geht es nicht gerade zimperlich zur Sache (aber auch nicht überhart), macht aber vor allem Laune weil Manning seine Rolle regelrecht als wildes Tier aufzieht. Er grunzt, blökt und verzieht aggressiv sein Gesicht. Gerade dadurch entwickelt die Szene einen ganz eigenen Reiz und mit der großartigen Skin Diamond, harmoniert das wilde geficke durchaus.  Auch wenn weniger Laufzeit und Sabber auch nicht geschadet hätten.








Danach darf James Deen mit der ebenfalls attraktiven und charmanten Chanel Preston ran. Der Fick geht auch noch ganz in Ordnung, hat aber schon durchaus weniger Chemie als die vorangegangene. Außerdem fällt hier erstmals die miese, aber vermutlich beabsichtige Kameraführung und der nervige Schnitt des Filmes ins Gewicht.  Zu einem versucht die Kamera auch gerne mal den Fokus der Szene  zu verlieren und so auch mal den kompletten Bildausschnitt zu verpassen, was gemixt mit dem sehr knapp gesetzten Schnitten einen völlig aus der Szene reißt. Auch völlig unpassende Nahaufnahmen oder unkoordinierte Totalen erschaffen keine Atmosphäre. Hinzu kommt der Schnitt, welcher es mir teilweise echt schwer machte, dem Geschehen zu folgen. Denn  nach sechs oder sieben Sekunden folgen gleich wieder Umschnitte und es brachte mich völlig raus. 








Vor allem weil dann nur noch unterdurchschnittliches gepoppe gezeigt wird. Vor allem die dritte Szene mit Ryan Driller und der furchbaren Bridgette B. war ebenso unpassend wie langweilig und überflüssig. Auch die Nummer zwischen Deen und der White Witch, kann da nicht mehr retten – auch wenn Noir sicherlich mal eine nicht allzu typische Darstellerin abgibt und übrigens auf dem Cover viel besser aussieht als im Film. Zwar versucht Skin Diamond noch einmal das Ruder rumzureißen und liefert eine weitere wilde Szene in einem kleinen Badezimmer ab, aber es reicht nicht mehr. Vor allem weil beim Zuschauer entweder völlige Langeweile oder Desinteresse eingetreten sind. Zwar liefert sie ordentlich ab, mit ungemütlichen Stellungen und einer knackigen Arschbohrung, doch es ist nicht erregend. Was auch weiterhin am Holzhammerschnitt und der kruden Kameraarbeit liegt. Da verfolgt man die beiden Twists nur noch mit einem müden Lächeln.









Das Ergebnis verärgert fast, denn bei der ordentlichen Besetzung hätte so viel mehr drin sein können. Der meisten Schuld gebe ich Regisseur Scott Allen, der bisher insgesamt nur drei Filme gedreht hat. Hier versucht er etwas absurdes, Kunstvolles in die Inszenierung zu bringen, forciert die misslungenen Bilder und den hektischen Schnitt, der zwar nicht Stakkatoartig ist, aber irgendwie misslungen wirkt.  Da wäre mehr Energie in die Geschichte einfließen zu lassen, sinnvoller gewesen.  Denn auch diese wirkt zu keinem Zeitpunkt ausgereift. 









Immerhin rufen die Darsteller ein paar solide Leistungen ab. James Deen ist relativ natürlich vor der Kamera, Nick Manning ist ebenso abstoßend wie Reizvoll und Ryan Driller hat nichts zu tun. Skin Diamond ist toll, eine damals noch nicht so bekannte Chanel Preston nett anzusehen, während Bridgette B. ganz furchtbar ist (natürlich nur mein Geschmack) und Asphyxia Noir (geiler Name!) zwar geheimnisvoll tut, aber keine Chance hat die White Witch wirken zu lassen. Immerhin ist die Musik in Ordnung und sogar einige gesungene Songs sind dabei. Das erhöht die Qualität zwar, hat der Film aber kaum verdient.













Insgesamt ist das  eher ein Rohrkrepierer. Scott Allen kommt bei weitem nicht an die Qualität eines Brad Armstrongs heran, verzettelt sich in nervigen technischen Spielereien und hat zu keinem Zeitpunkt die unausgegorene, minimal gehaltene Geschichte im Griff. Mit einer guten Sexszene zu Beginn und einer wunderbaren Skin Diamond,  rettet sich WHITE WITCH gerade noch auf dem vorletzten Platz meiner Bewertungsskala. Aber es gibt genug bessere Alternativen.   













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