21.07.2021

Review zu DIVINA


DIVINA
(Laufzeit: 122:41 Min.)
 
 
SEX:💋💋💋💋💋💋💋
 
EROTIK:💋💋💋💋💋💋
 
STORY:💋💋💋💋💋💋💋💋
 
TECHNIK:💋💋💋💋💋💋💋💋💋
 
 
 
RATING: GEIL (7/10)
 



 


Wenn ich im Freundeskreis schildere was es für gelungene und Storyorientierte Pornos gibt, werde ich immer nur müde belächelt. Die meisten verstehen nicht einmal den Sinn dahinter, warum es überhaupt explizite Sexfilme mit Handlung gibt. Denn letztlich geht es nur um den kurzen Kick um sich zu erleichtern. Dafür reicht es auf Pornhub oder XHamster das richtige zu Suchen und sich abzureagieren. Wozu eine Geschichte? Wozu sich mühe machen um mehr zu sein als ein Porno? Angebote sich mal ein Bild von so einem Film zu machen, werden dann meist ausgeschlagen, weil null Interesse besteht. Tja, wenn man sich den Markt heutzutage anschaut, vor allem in den letzten Jahren, muss ich mich wohl damit abfinden, dass die Zukunft von guten Features eher rar werden wird…


















 

Doch es wird immer Ausnahmen geben und vor vielen Jahren gab es zum Glück etliche Regisseure die sich nicht damit abfinden wollten, einfach nur einen Sexfilm zu drehen. Es wurde ebenso in Ausstattung, Schauspiel oder Geschichten investiert  wie natürlich auch in Fickszenen. Wie auch in der Mainstreambranche, gab und gibt es mal mehr, Mal weniger talentierte Leute vor und hinter der Kamera. Gerade Italien oder Frankreich hatten schon immer Interesse daran, mehr zu bieten als die 08/15 Nummer. Einer der größten  Namen war und ist sicherlich Mario Salieri – der inzwischen natürlich auch auf die Verknappung der Einnahmen reagieren musste und inzwischen deutlich anderes produziert - . 
Ein Mann der sich mehr als Filmemacher sieht, aber ebenso als Pornofilmer.  So versuchte er oftmals große Themen mit viel Aufwand in seine Pornospielfilme zu packen. 
 










Zu so einem Streifen gehört auch DIVINA – DER WEG ZUM RUHM, der, trotz einiger typischer Salieri-Elemente, doch ein ungewöhnliches Projekt darstellt. Auch wenn Musicals nicht ganz fremd sind für einen Porno, ist ein Porno-Drama-Musikfilm doch selten zu finden. Klar, gibt es auch aus Amerika einige Versuche, doch der Mario liefert hier wirklich etwas spezielles ab – was auch daran liegt, dass seine Hauptdarstellerin Zara Whites diverse Songs selber trällert.  Sie spielt sich quasi selbst, denn Zara ist auch im Film ein Pornostar, träumt aber von einer großen Musikkarriere.











Um das zu erreichen legt sie sich immer Geld ihrer Gagen zur Seite um zum Beispiel ein Tonstudio anzumieten um mit ihren Gesangspartner Songs aufzunehmen. Ihr Mann (Bruno SX), der ein Nachtclub betreibt und immense Schulden hat, ist davon überhaupt nicht begeistert.  Denn er bräuchte ihr Geld eigentlich um sein eigenes Leben in gerade Bahnen zu lenken. Doch Zara und ihr Manager lassen sich nicht abbringen und so gibt er Vordergründig klein bei, versucht hinterrücks aber weiter alles damit ihre Musikkarriere scheitert und sie weiter mit Pornos Geld verdienen kann…











Es wäre kein Mario Salieri wenn man nicht eine geballte Ladung Sleaze und düstere Themen serviert bekommen würde. Hier hat er diese aber mit großer Kelle angereichert und lässt sich nicht Lumpen um das Traumprojekt seiner Hauptdarstellerin umzusetzen. Doch der Weg ist kein einfacher, wie Zara Whites feststellen muss. Wie so oft offenbart Salieri die dunklen Abgründe seiner Figuren und liefert einige doch düstere Überraschungen. So ist der Tod ebenso Bestandteil dieser Geschichte, wie Verrat, Verleumdung und oben drauf gibt es noch eine schwere Krankheit wie Multisklerose. Das alles verpackt er in ein Musikdrama, welches sich viel Zeit nimmt für die Geschichte und seinen Figuren. Ob da immer sexuelle Stimmung aufkommt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.  Bei einer Laufzeit von 2 Stunden wird übrigens viel Wert auf die Handlung gelegt. So muss man auch teilweise 20 Minuten am Stück ohne Ficken aushalten und schon deswegen, ist das Gezeigte nicht gerade für reine Pornojünger geeinigt, die vor allem Sex sehen wollen.  

























Die Musikbranche ist bekanntermaßen eh nicht sonderlich nett zu seinen Künstlern, aber diese wird hier gar nicht angeprangert, Denn sowohl die spätere Plattenfirma, als auch der Manager werden durchaus positiv dargestellt. Es sind eher die Männer in ihrem Umkreis, die ihren Erfolg verhindern wollen. Vor allem ist ihr Ehemann ein echt großes Arschloch und wird ebenso schmierig, wie auch Augenscheinlich nett und Hilfsbereit, von Bruno SX dargestellt. Er setzt letztlich auf die falsche Karriere seiner Frau, da er ihre Gesangskünste als lächerlich abtut. Dazu stellt er hinter ihrem Rücken immer wieder die Weichen um sie zu torpedieren.  Jenes meist mit der Hilfe seines Freundes Remegio Zampa, der bei dem Plattenlabel arbeitet und ihm helfen soll, das Zara kein Erfolg hat. Dafür liefert er ihn immer wieder Frauen, die er im Club des Ehemannes besteigen kann. Doch ihr Ehemann trägt auch die Schuld am Tod, in einer Nacht(!), ihrer Oma und ihres Gesangspartners. Doch das sollen noch nicht alle Rückschläge für Zara sein (er verschweigt auch ihre Krankheit, nur um ihr diese Nachricht kurz vor ihrem größten Auftritt zu Offenbahren), aber dennoch lässt sie sich nicht aufhalten.















Wie schon in früheren Filmen, zum Beispiel in seinem Meisterwerk FAUST - IM SOG DES SEELENFÄNGERS, gibt es nur wenige positive Figuren in seiner Story. Dennoch fällt das geschehen hier deutlich positiver zum Finale aus. Doch bis dahin ist es ein langer, steiniger Weg für unsere Sängerin.  So ist es auch fast sinnbildlich, dass nur die Schurken im Film Sex haben. Und das nicht unbedingt auf die nette, romantische Art. Zampa darf am meisten ran und schiebt seinen wirklich sehr dicken Schwanz in diverse Löcher. Da wird eine Frau abgefüllt um gefügig zu sein (obwohl ihr Ehemann gerade nach Hause fährt und bei einem Autounfall stirbt), da werden die Sorgen der Frauen ausgenutzt um sie zu Huren zu machen, oder es wird Hilfe versprochen wenn man sich dann erkenntlich zeigt. Dabei fällt der Sex gewohnt Anallastig aus und hat immer diesen sleazigen Salieri Unterton, der einem entweder gefällt oder abturnt. Bedeutet: Derr Sex ist oftmals erzwungen oder mit einem Druckmittel verbunden. Trotz allem gefällt den Frauen das natürlich.   Ich mag diese verruchte Art und Weise seiner Filme ja und so wurde ich gut angesprochen, aber das ist natürlich nicht jedermanns (oder Frau) Sache.

























So sind die männlichen Darsteller nicht unbedingt eine Augenweide (aber die meisten kennt man ja schon aus anderen Euro-Produktionen), was immer etwas störend ist. Dafür gibt es auf der weiblichen Seite aber positive Beispiele. Vor allem Bettina Campbell, Sophie Evans oder Julia Taylor stechen da hervor. Wobei Taylor nur einen kurzen Blow Job absolviert und sonst es nur mit Zara Whites krachen lässt. Erstaunlich übrigens das Zara (die sicherlich auch Geschmackssache ist) nur diese eine Sexszene hat und diese gleichzeitig, trotz des Voyeurismus von Zampa, auch die angenehmste ist. Sonst bekommen wir auch zum Schluss eine kleine Orgie geboten und sonst natürlich etliche Analszenen. Die dabei vollführten Küsse sind abermals sehr fragwürdig und nicht immer lecker💑😜.  Fast alle Sexszenen werden dabei von den Männern in uncharmanter weise kommentiert.Die Damen werden also gerne beschimpft und als Schlampen, Nutten oder Huren tituliert. Vereinzelt wirkt der Sex manchmal sehr gewollt und scheint nur da zu sein, um zwischen der Handlung mehr Sex zu bieten. Beim Einfädeln der Schweinereien war Salieri schon mal etwas einfallsreicher. Immerhin sind diese meist vernünftig und passend in der Länge und gut über den Film verteilt. Dass sie gut gefilmt und auch atmosphärisch eingefangen sind (mal in S/W oder düsterer Umgebung mit passenden Lichtkeglen), muss man da kaum noch erwähnen.  Doch wie gesagt, sind alle Szenen mit einem sleazigen Ton versehen und sicherlich für zarte Seelen nicht unbedingt an- oder erregend.








Sonst ist der Aufwand beeindruckend. Auch wenn es wenige Außenaufnahmen gibt (wenn aber gut genutzt), finden die Innenaufnahmen immer wieder an wechselnden Orten statt. Auch die Anzahl der Statisten (u.a. hat auch Kult-Regisseur Luca Damiano einen Kurzauftritt) ist beachtlich, denn wir bekommen nicht nur ein volles Restaurant zu sehen, sondern auch drei verschiedene Konzerte – die jedes Mal größer werden.  Dabei sind auch diese Szenen geschickt eingefangen und kommen durchaus realistisch herüber.  Und damit wären wir bei der Musik, denn hier werden diverse Songs komplett ausgespielt. Ob der Schmachtfetzen zu Beginn oder diverse andere Szenen wie im Tonstudio, auf der Bühne oder in einer Traumsequenz.Manchmal knapp 5 Minuten am Stück - das sollte einem bewusst sein😄.






















Dabei singt Zara Whites alle Songs selbst und auch wenn ihre Stimme vielleicht etwas dünn ist, sind Songs und Gesang durchaus erträglich und für einen Porno sogar ziemlich gut. Vor allem wenn sie ein Duett singt. Die Stilrichtung sind ganz klar Pop und einige schmalzige Balladen. Bei den Leistungen der Darsteller muss man natürlich Abstriche machen, das Drehbuch legt den Mimen einige Sätze in den Mund die nicht immer gut sind und einige Plotelemente und Entwicklungen dürften für unfreiwillige Lacher sorgen, aber als Fan solcher Produktionen, muss man die Klasse dahinter dennoch erkennen.
















DIVINA ist sicherlich ein besonders Stück Pornofilm, auch wenn es nicht ganz für die höchsten Gefilde reicht. Dafür ist der Sex etwas zu gleichgültig und vielleicht auch zu negativ dargestellt. Die Mischung aus Musik, Drama und Sexfilm ist aber dennoch gelungen und der Aufwand ist schon erstaunlich. Die Handlung nimmt dabei fast die gleiche Laufzeit (wenn nicht sogar etwas mehr) als der Sex ein und ist somit für eine reine Wichsvorlage nicht wirklich optimal. Für Paare und Fans solcher epischen Pornofilme, sollte der Streifen aber durchaus ein Muss sein. Auch wenn die Songs für bestimmte Leute nur schwer zu ertragen sind, da wir es hier mit reinem Italo-Pop zu tun bekommen. Mir hat es gefallen und fast etwas wehmütig gemacht, dass man solche Filme wohl nicht mehr drehen wird/kann.

















Medium-Rating:7/10

Zwar bekommen wir hier eine vollgepackte Doppel-DVD geboten, aber trotzdem gab es bei mir eine große Ernüchterung: Es sind nur gebrannte Rohlinge! Scheinbar produziert Goldlight nur noch ihre Filme auf gebrannten Scheiben (ob die ERstauflage ebenfalls schon so erschienen weiß ich nicht), was immer ein Gefühl von "billig produziert" hervorruft. Trotz allem läuft natürlich alles, man bekommt animierte, druchaus aufwändige Menüs geboten und neben dem Film, wird einem auch fast 60 Minuten Bonus geboten. Darunter Intervies, ein Making Of, die Musik noch einmal extra für sich und vieles mehr. Dazu die unterschiedlichen Sprachen und ein vernünftige Synchro. Wegen den Rohlingen gibt es zwar einen Punktabzug, aber sonst kann echt nicht meckern.   

Label: GOLDLIGHT

Ton: Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch

Extras: Trailer, Making Of, Interviews, die Lieder des Films
















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