Review zu THE ASS COLLECTOR

THE ASS COLLECTOR

(Laufzeit: 137:30 Min.)

SEX: 💋💋💋💋💋💋💋

EROTIK: 💋💋💋💋💋💋

STORY: 💋💋💋💋💋💋💋💋

TECHNIK: 💋💋💋💋💋💋💋💋💋

RATING: HÖHEPUNKT (9/10)

Nach über 160 Kritiken musste irgendwann auch mal ein Film mit Rocco Siffredi hier auftauchen (es wird nicht der letzte sein, da noch einige ungesehen bei mir im Regal auf ihre Sichtung warten)  und da wir uns im Oktober befinden (mein Lieblingsmonat schon wegen Halloween), habe ich mir einen Sex-Thriller ausgesucht, den ich bis vor wenigen Wochen auch noch nicht kannte. Bei THE ASS COLLECTOR handelt es sich um einen aufwändig produzierten Porno-Spielfilm, der sich maßgeblich bei THE CELL bedient - dem Serienkiller-Thriller mit Jennifer Lopez und  inszeniert von Tarsem Singh der zwei Jahre zuvor entstanden war. Etliche Ideen werden hier geliehen und dennoch gibt es auch noch genug Eigenständiges um nicht als direkte XXX-Parodie durchzugehen. 

2002 war die Pornowelt noch in Ordnung und man konnte solche aufwändigen Sexstreifen noch drehen, vermarkten und Geld verdienen. Mit Evil Angel arbeitete Rocco zuvor bereits zusammen und sie schufen im gleichen Jahr auch den Klassiker THE FASHIONISTAS, der etliche Preise einheimste. Bei THE ASS COLLECTOR spielte er nicht nur die Hauptrolle, sondern führte auch Regie. Unterstützt wird er vor der Kamera dabei unter anderem von einem sehr jungen Manuel Ferrara, einer niedlichen Monica Sweet (die später dann als Jo nur noch lesbische Filme drehte) und einem diabolischen Chris Knight. 

Dieser Chris Knight (aka Kris News) spielt den Serienkiller Ass Collector. Er entführt Frauen, schließt sie an eine Maschine an und macht sie, mit einer Droge so gefügig und abhängig vor ihm. Vor allem weil sie durch diese Maschine auch mit ihm verbunden sind und so seine wahnsinnigen Fantasien miterleben und sich nicht dagegen wehren können und sich ihm hingeben. Doch Interpol und die Polizei ist ihm bereits auf dem Fersen. Darunter auch Rocco als jahrelanger Chefermittler und Melinda Casta (aka Melinda Vecsey) als neue Unterstützung, um den Fall endlich abzuschließen.

Durch einen Undercover-Einsatz von Melinda gelingt es den Ordnungshütern den Mann Dingfest zu machen. Doch vorher konnte er die Kollegin noch entführen und sie ebenfalls an die Maschine anschließen. In diesem geheimen Versteck warten die Frauen nun auf ihr Ende, denn der Ass Collector hat seine Maschine so programmiert, das alle sterben werden wenn er nicht zurückkehrt – weswegen er auch den Ort nicht verrät.  So bleibt Rocco also nichts anderes übrig um mit der Hilfe eines Wissenschaftlers, der mal der Partner des Psychos war, durch eine andere Maschine in die Psyche des Killers einzudringen und die Mädchen zu finden. Doch nichts wird mehr danach so sein wie zuvor…    

Das ist schon ein ziemliches Brett was einem hier serviert wird. Der Aufwand ist tatsächlich sehr hoch gewesen, was man vor allem an dem Cast sehen kann. Ich glaube hier spielen über hundert Leute in Sex oder Non-Sex Rollen mit. Es gibt Statisten, belebte Büros, Hubschrauber, eine Verfolgungsjagd, kleine Actionszenen, eine Spezialeinheit, diverse Fahrzeuge, Polizisten, Außenaufnahmen, Spezial-Effekte, viele Ortswechsel und ein hervorragendes  Produktionsdesign . Alles was man heute so vermisst, wenn man einen Pornospielfilm anschaut. Es ist schon beachtlich was Siffredi alles aufgefahren hat um diesen Thriller auf Video zu bannen. Als Regisseur war es auch die letzte Arbeit die in solche Gefilde ging, denn in den folgenden Jahren wurde das Geld immer knapper. 

Doch hier durfte er sich richtig austoben und schrieb ebenso am Drehbuch mit. Das ist jetzt sicherlich kein intensiver Thriller ohne Fehler geworden, aber für das Genre durchaus beachtlich. Klar gibt es einige Plotholes und nicht alles erscheint immer logisch. Auch hätte man etwas mehr aus dem Spielfilmelementen rausholen können, aber man darf nicht vergessen in welcher Sparte wir uns hier befinden. Insgesamt ist die Story durchaus in Ordnung, mit einigen Klischees garniert (die schwere Kindheit bei seiner Mutter ist schuld für die späteren Verbrechen)  aber vor allem in der Darstellung des Verrückten durchaus gelungen.

Klar sind die Ermittlungen nicht immer gut strukturiert und einiges an den Haaren herbeigezogen, aber man folgt der Handlung durchaus interessiert und durch das hohe Tempo bleibt auch die Geschichte "spannend. Trotz vereinzelter,  fragwürdiger Leistungen einiger Darstellerinnen. Doch gerade Chris Knight als Ass Collector macht eine sehr gute Figur. Manchmal vielleicht etwas drüber, aber eigentlich genau das richtige für so einen Film. Er bringt den Wahnsinn und die Zerrissenheit, sowie Boshaftigkeit auf den Punkt. Dagegen verblasst selbst Rocco Siffredi, der aber auch weniger in seiner Heldenrolle zu tun hat.  

Dabei vergisst er natürlich auch nicht den Sex, der meistens sehr gut in die Handlung eingebracht wird. Von der Szene im Polizeirevier zwischen Manuel Ferrara und drei Mädels, die wohl kaum so stattfinden würde und auch ziemlich Sinnfrei ist, mal abgesehen. Zum Glück fuhr Siffredi bei seinen Spielfilmen die Härte um einiges runter, so dass man hier nicht die volle Arschaufreißmasche serviert bekommt. Es geht immer noch etwas knackiger zur Sache, ist aber weit entfernt von seinen sonstigen aggressiven Eskapaden.  Zwar wird auch hier kräftig die Rosette veredelt, mal etwas gerotzt und die Frauen auch mal etwas härter rangenommen, aber alles im erträglichen Bereich.

Dafür werden einige Fetische gezeigt und da wird es sicherlich den Einen oder Anderen geben, die immer wieder aus der Geilheit raus gerissen werden. Alleine die Verkleidungen von Chris Knight sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Meist fickt er in Netzstrumpfhosen oder Strapse seine Opfer, trägt Perücken und ist weiblich geschminkt. Sonst gibt es einiges an Leder zu sehen, Fesselungen, in einem Sex-Club bekommt man alte Menschen, Unterdrückung, Erniedrigung und sonstigen Kram geboten. Dadurch gibt es aber sehr viele Variationen in den Sexszenen. Einige haben mir gefallen (wie z.B. Roccos Szene mit diversen Frauen, die alle stark eingeölt waren, oder das Finale was die Konsequenzen der Ermittlungen bei den beiden Hauptfiguren zeigt), einige andere machten mich null an. Auch sind bei den Damen nicht immer die hübschesten Modele ausgewählt worden, aber das ist ja eh Geschmackssache und zumindest gibt es auch hier echt viel Abwechslung. Die Männer gehen soweit auch in Ordnung und es gibt einige wirklich große und schöne Schwänze zu sehen. Natürlich eilt ihnen Rocco weit voraus. 

Bei den vielen Sexszenen ist die Lauflänge der einzelnen Augenblicke auch sehr unterschiedlich, aber eigentlich niemals zu lang. Dabei ist wird natürlich viel Wert aus Analsex gelegt und die oftmals fetten Cumshots landen natürlich zu 80 % in den Gesichtern der Damen. In einer Szene wird Melinda bei ihrem Undercover-Einsatz auch von fünf Männern ordentlich bespritzt. So sind die Fickereien eher für erfahrenere Paare und Zuschauer gedacht. Pornoanfänger könnten einige Schwierigkeiten mit dem gezeigten haben – vor allem Frauen. Also Männer, nicht unbedingt mit diesem Film eurer neuer Freundin das Porno-Genre näher bringen😉.

Alles andere ist ebenso hochwertig eingefangen. Die Kameraarbeit ist in allen Szenen gelungen, die Musik kein Highlight aber okay, es gibt einige Spielereien wie die Minikamera - die dann wirklich sehr nah an einigen Geschlechtsteilen dran ist - und die Ausstattung und diverse Orte sind Top. Die Verfolgungsjagd ist manchmal etwas hektisch, aber dennoch okay. Etwas mehr Action mit Ballereien hätte es geben können, aber die Action verlagert sich mehr in den horizontalen Bereich. Dennoch eine der aufwändigsten Pornoproduktionen und beachtlich was Rocco Siffredi hier geschaffen hat – die Idee wird konsequent umgesetzt und auch das Ende funktioniert.  

THE ASS COLLECTOR ist ein rasanter Porno-Thriller mit solider Handlung und einen speziellen, aber sehr verstörenden Bösewicht. Der Aufwand war wirklich groß, der Sex ist abwechslungsreich und reichlich vorhanden. Dabei wird nicht jedem immer alles gefallen, richtige erotische Momente sind eher wenig vorhanden aber über die Laufzeit bleibt man gespannt am Geschehen dran und es kommt keine Langeweile auf – sowohl nicht bei den Spielfilmelementen, als auch bei den Ferkeleien nicht. Zu einer WICKED-ERUPTION reicht es nicht ganz, aber ein Höhepunkt im Genre ist dieser Streifen 100 pro.

 

Medium-Rating: 9/10

Da der Film bereits von 2002 ist und im Vollbild daherkommt, muss man heutzutage auf einen Flachbildschirm Abstriche machen.  Damals war das Bild aber sicherlich Top.  Worüber man gar nicht meckern kann ist der sonstige Inhalt der Collector´s Edition:  Neben dem Film in Englisch (5.1 Ton) gibt es ein fast 80 minütiges Making Of, Gallerien, Extra Sex, ein Fetisch Menü und vieles mehr. Das Set beinhaltet zwei DVDs, bei dem die Extras auf zwei Discs verteilt sind und zusätzlich gibt es sogar noch den kompletten Soundtrack auf CD  als Beilage! Eine ganz tolle Auflage, die es aber auch als einfache Version zu finden gibt. Doch wenn man den Film in seine Sammlung stellen will, sollte man sich die Collector´s Edition besorgen. Solche Editionen sind eher selten heutzutage. 

Label: EVIL ANGEL

Ton:ENGLISCH

Extras:  

2 DVDs, 1 CD, Making Of, Gallery, Extra-Sex, Fetish-Menü uvm.