02.06.2021

Review zu TILL SEX DO US APART


TILL SEX DO US APART 
(Laufzeit: 130:44 Min.)
 
SEX:💋💋💋💋💋💋💋💋💋

EROTIK:💋💋💋💋💋💋💋💋

STORY:💋💋💋💋💋💋💋

TECHNIK:💋💋💋💋💋💋💋💋💋💋


RATING:HÖHEPUNKT (9/10)
 
 






 
Außer aus Frankreich, bekommt man nicht mehr viel mit aus anderen europäischen Ländern welche auch mal große Pornoproduzenten waren. Vor allem Italien oder Spanien laufen inzwischen unter ferner liefen habe ich den Eindruck. Zumindest bekomme ich nichts bewusst mit.   Der letzte große Regisseur aus Spanien war/ist Roberto Valtuena, dessen Debüt THE GIFT bereits ein Fingerzeig von hoher Qualität war. Danach sollte mit dem Endzeitzweiteiler DOG WORLD bereits sein Meisterstück folgen. Ein Jahr später legte er seinen nächsten Film nach, der aber wieder etwas Bodenständiger und leichter daherkam. Doch auch hier merkte man weiter seine Qualtäten, die durchaus Mainstream fähig sind. 
 
 












 
Lesly Kiss, die mit Valtuena bereits bei DOG WORLD zusammenarbeitete, spielt Helena, eine Pornodarstellerin und Model,  und der ganze Film wird aus ihrer Sicht erzählt. Sie erzählt uns die Geschichte indem sie die vierte Wand durchbricht und direkt mit dem Zuschauer spricht, oder sie teilt uns per Voice-Over alles mit was in ihrem Leben so stattfindet. Das geht über ihren neuen Freund, über ihren neuen Job bei einem Künstler der sie nicht knallen will, erfahren etwas über neue und alte Bekannte und natürlich ganz viel über ihr Sexleben – und das ist durchaus aufregend und abwechslungsreich. 
 









Dabei entsteht ein Pornofilm der tatsächlich schwer zu beschreiben ist: Auf einer Seite ist der Ton und viele Szenen sehr Komödienhaft und locker, dann gibt es aber auch wieder dramatische Augenblicke und natürlich eine Menge sexuelle Ausschweifungen.  Dazwischen wird es dann sogar mal sehr düster als Helena träumt in der Hölle zu landen und dann zeigt sie auch gerne als manipulatives Miststück. Als zum Beispiel eine eigentlich schüchterne Freundin eines Künstlers, für den sie Arbeitet und nicht verstehen kann, dass er sie nicht ficken will, zum Besuch kommt, kann sie es nicht ertragen und versucht alles um sie in eine Scglampe zu verwandeln. Was ihr  auch mit einigen Spielereien natürlich gelingt und damit auch die Beziehung zwischen den beiden torpediert. Und das, obwohl sie selbst einen Freund hat. 








 
 
 






















Dabei inszeniert Valtuena wieder unglaublich einfallsreich, voller Tempo und professionell. Technisch gibt es wohl in dem Genre kaum bessere Arbeiten. Die Kamera ist nicht nur teilweise regelrecht entfesselt und verspielt, zugleich  abwechslungsreich eingesetzt und außergewöhnlich platziert, sondern bietet auch eine Menge Nahaufnahmen die ihren Namen wirklich verdienen. Außerdem gibt es immer wieder schnelle Schnitte und diverse Schwenks, die einen aber auch manchmal aus der Szene holen. Trotzdem ist es eine Wucht die Bildsprache auf sich einprasseln zu lassen. Doch auch sonst schöpft er aus den vollen. Die Musik ist richtig gut, es gibt immer wieder unterschiedliche Songs - über Schnulzen Pop oder auch mal etwas Hip-Hop -, die Ausleuchtung ist famos, dann  gibt es technische Spielereien wie Splitscreen, Comicszenen, Schwarz/Weiß Aufnahmen und Überblendungen. Das wird aber immer passend eingesetzt und wirkt niemals aufgesetzt, sondern einfach modern und gekonnt. 









Dabei wechselt auch die Stimmung der Sexszenen massiv. Zu Beginn ist der Dreier locker-flockig eingefangen und dabei noch toll gefilmt, weil eine Dame aus dem Nachbarhaus die Drei beim ficken beobachtet und es sich dabei mit Melone und Gummischwanz selbst besorgt,  ist die Stimmung dann bei der Höllensequenz eine ganz andere. Deutlich düsterer und ziemlich abgefahren. Wenn sich eine Dame mit einem abgetrennten Kopf, der in einem Käfig mit einem Dildo steckt, befriedigt ist das reichlich morbide und gleitet schon in Horrorgefilde ab. Doch alleine wie diese Szene gefilmt ist, ist wirklich grandios. Da ist die Kamera mal direkt am Käfig befestigt und bietet extreme Nahaufnahmen, aber auch wie die Szene inszeniert ist, wenn man nur den Kopf sieht ist einfallsreich. Zwar ist die Szene fast zu surreal für den Film, aber wirklich ungewöhnlich. 























So geht es auch weiter. In einem dunklen Sexclub, wo viel mit Schatten und Lichtkegeln gespielt wird, ist der Sex dann deutlich versauter und härter. Dabei gibt es sogar eine  Oralszene zwischen zwei Männer, wo Lesly Kiss gerne zuschaut und so bietet auch diese Sequenz erneut eine Menge Abwechslung. Dann verführt Helena die Freundin ihres begehrten Mannes zum lesbischen Sex, der nach zwei sinnlichen Anheizern fast zu einer Vergewaltigung verkommt, nur um dann in eine Orgie umzuschwenken. Die ist dann wild und hemmungslos. So geht es auch hier teilweise um Hingabe und der gewollte Verlust der Kontrolle beim Sex und damit auch den Ausbruch aus dem normalen Leben.





















Dabei wird über die gesamte Spieldauer auch fast alles geboten was man an Praktiken so kennt. Es wird geblasen und gefickt, die Pussy als auch mal die Rosette des Mannes geleckt, über Gesichter gesquirtet und auf Anal muss man auch nicht verzichten. Selbst eine Urinszene ist irgendwie neckisch eingefangen und wirkt eher als heiß als eklig. Zwar ist das alles manchmal etwas hecktisch und manchmal wild durcheinander, aber man wird dennoch angeturnt. 
























Gerade die Voyeuristische Szene zu Beginn und wir der Kerl dann auch noch vom Balkon abspritzt ist nett und einfallsreich. Ebenso die Höllenszene oder das Streicheln durch einen durchsichtigen Duschvorhang. Auch der Sex im Club bietet genug Variationen. Langeweile, wie man sie oft in Hochglanzfilme aus den USA oder Frankreich kennt, gibt es hier in 130 Minuten nicht einmal. 











 

Man merkt den ganzen Film über, dass Valtuena eher ein Filmemacher ist, der Pornos dreht und nicht andersherum. So wirkt alles sehr professionell und bietet auch diverse Außenaufnahmen an öffentlichen Plätzen, was natürlich einiges hermacht. So wie auch die verschiedenen Orte wo sich das ficken abspielt. Leider können die Darsteller da nicht ganz mithalten. Auch wenn das alles erträglich ist und Lesly Kiss ebenso verrucht sein kann,  wie das Mädel von Nebenan. Trotzdem ist sie manchmal etwas drüber. Die anderen passen sich ganz gut an und auch wenn hier keine großen dramatischen Szenen verlangt werden, spielen alle ordentlich mit. Wenn auch nicht auf hohem Niveau. Gefallen tut aber die Chemie bei den Sexszenen und man hat den Eindruck, dass die Dreharbeiten wirklich Spaß machten. Für viele sicherlich schön, dass die Frauen und Männer natürlich daherkommen und nicht unbedingt das typische Pornomaterial sind.      












Neben dem Genre Porno ist das zweite Genre des Streifens schwer zu bestimmen, da hier vieles in einem Topf geworfen wurde. Aber es funktioniert und einen Sexfilm mit so einem filmischen Ton habe ich Jahre nicht gesehen. Zwar bleibt der Film hinter DOG WORLD zurück (schon weil das Genre nicht so meins ist), aber er ist frisch, sexy, erotisch und durchweg unterhaltsam. Dazu manchmal abgefahren und düster und dann wieder verspielt und auch lakonisch. Es ist schade das Roberto Valtuena hier nach nur noch einen weiteren XXX - Spielfilm gedreht hat. Denn er ist und bleibt einer der besten seiner Zunft. Tolle Arbeit und für aufgeschlossene Frauen und Paare eigentlich Pflichtprogramm! 






















Medium: 7/10

Die DVD kommt in einen Pappschuber, mit einem alternativen softeren Cover, daher und hat außer dem Trailer leider keine Extras zu bieten. Wie immer sind verschiedene Sprachen dabei und die Synchro ist wahrlich kein Ohrenschmaus, aber man gewöhnt sich dran. Dafür ist das Bild gut. 

Label: THAGSON/RAZORBACK

Ton: Spanisch, Englisch, Deutsch, Französisch

Extras: Pappschuber, Trailer








 

 


 

 
 


 

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