09.05.2019

Review zu A CLIMAX OF BLUE POWER


A CLIMAX OF BLUE POWER
 (Laufzeit: 81:46 Min.)


SEX: 💋💋💋

EROTIK: 💋

STORY: 💋💋💋💋💋💋💋

TECHNIK: 💋💋💋💋💋💋
RATING (als Porno): ABTURNER (2/10)

RATING: (als Roughie): GEIL (7/10)







Als ich vor knapp 4 Jahren (ist es schon so lange her? Krass!) den Blog gestartet habe, war mein Hauptanliegen Frauen auf diese Seite zu bekommen um ihnen nicht nur Pornos generell näher zu bringen, sondern auch einige Tipps mit an die Hand zu geben, welche sie auch mal mit ihren Partner gucken können, sowohl mich mit ihnen auszutauschen. Oftmals tun sich Frauen noch schwer sich mit dem Thema zu beschäftigen, auch wenn das Interesse sich deutlich vergrößert hat und Frau auch mal öfter darüber spricht. Inzwischen muss ich zugeben, dass meine Mission kläglich gescheitert ist.  Nicht einmal stand ich im Kontakt mit einer weiblichen Person wegen dieses Blogs. Deswegen nehme ich auch keine Rücksicht und bespreche auch Filme die sicherlich nur wenige Frauen ansprechen. Aber ich bin auch Filmfan und suche gerne mal nach außergewöhnlichen Titeln im Adult-Bereich. 








Leider muss man für solche Filme meist weit in die Vergangenheit zurückgehen.  So begebe ich mal wieder auf die sleazige und dreckige Seite des Erwachsenenprogramms und tauche in die verstörende Welt von A CLIMAX OF BLUE POWER ein. Hier lernen wir Eddie kennen, der immer ein Polizist werden wollte, aber bisher immer abgelehnt wurde, weswegen er nur als unzufriedener Nachtwächter sein Dasein fristet. Doch sobald er Freizeit hat, verkleidet er sich als Cop, verwandelt seine Karre zum Polizeiwagen, hört den Polizeifunk ab und spielt seine angebliche Macht aus. Vor allem bei Frauen. Das geht eine Weile gut, aber als er einen Mord beobachtet und die Frau scheinbar davon kommt, treibt es ihn in den Wahnsinn. Sie verfolgt ihn bis in seine bizarren Träume und deswegen will er sie stellen, bestrafen und den Mord aufklären um endlich bei der Polizei angenommen zu werden. Doch seine kranke Psyche lässt keine normalen Entscheidungen zu…












 

Der 1975 entstandene Roughie A CLIMAX OF BLUE POWER ist der einzige Pornofilm von Lee Frost, der zwar sonst auch im Exploitation-Gerne unterwegs war (BLACK GESTAPO, LOVE CAMP 7) aber nie so explizit wie hier. Der Jahrgang zeigt auch schon in welche Richtung es geht. Filme wie FEMMES DE SADE, A DIRTY WESTERN oder FORCED ENTRY boten damals eine gewagte Mischung aus Spielfilm, Porno und viel Gewalt – meist natürlich gegenüber der Frau. Auch hier nutzt der Mann seine Macht aus, unterdrückt die Frau und zwingt sie zu Dingen die sie nicht machen will. So gibt es hier natürlich die obligatorischen Vergewaltigungs- und Erniedrigungsszenen. Momente die man als Frau nicht gerne sieht, bei der einen oder anderen aber unterdrückte Fantasien auslösen kann und darf, aber meist eine Klientel Mann erregt, die ziemliche Würstchen sind. Dabei meine ich nicht Filmfans, die solche Streifen, wie ich auch, aus Interesse anschauen und null Geilheit bei solchen Szenen spüren. Aber, die anderen gibt es auch. Vor allem auf Filmbörsen – ohne Scheiß.

 










Jedenfalls nutzt Jason Carnes (eigentlich I. William Quinn mit nur sehr wenigen Rollen aktiv) als Eddie seine angebliche Macht als Gesetzeshüter aus und schnappt sich gerne mal eine Prostituierte und zwingt sie zum Sex oder vor seinen Augen zu masturbieren, droht den Besitzer eines Massagesaloons um nicht bezahlen zu müssen und endet dann bei der Frau im Strandhaus, die in Notwehr ihren Mann tötet, weil dieser herausbekommen hat das sie eine Affäre hat.  Da sie anscheinend davon kommen zu scheint (die Leiche wird zwar gefunden, der Fall aber als Selbstmord abgetan), will er sie bestrafen und dreht dabei immer mehr durch. Seine Träume von ihr machen ihn völlig fertig (falls ein Mann mal im Traum so schwitzen sollte wie hier, mache ich sofort Schluss), und als er sie endlich besucht dreht er völlig durch. Was sogar dazu führt, dass er sie in Frauenkleidern (hier wird es dann doch ziemlich verstörend) in der Badewanne wäscht  und nach der Vergewaltigung mit seinem Gürtel (wie im Traum und vermutlich in der Kindheit selbst erfahren) verdrischt. 









Dabei muss man die Leistung von Carnes durchaus loben. Er spielt den Schmierlappen und gestörten Eddie sehr gut und in den unangenehmen Szenen intensiv. Auch der Rest, wie die Frauen liefern durchaus solide ab und dadurch, dass es damals nicht so verschrien war in Sexfilmen mitzuspielen, findet man auch hier ansprechende Leistungen. Vor allem sei hier Linda Harris (eigentlich Starlyn Simone) und Gloria Jane Medford (eigentlich Angela Carnon) erwähnt, die ihre Angst und Qual sehr gut auf den Bildschirm bringen. Dabei blitzen auch mal kleine Momente der Lust auf, trotz der Gewaltanwendung, die immer einen kleinen Reiz auf Personen wie mich ausüben. Dennoch schwenkt es wieder zur puren Unterdrückungsfantasie und die Lust verfliegt. 









Lee Frost gelingt es die Geschichte straff und teilweise unangenehm dem Zuschauer dazulegen. Seine Hauptfigur ist völlig gestört, verzweifelt wegen der Ablehnung der Polizei, hatte vermutlich eine schwierige Kindheit und fristet ein dröges, unzufriedenes Leben in einer kleinen Wohnung und Pornos auf 8mm. Eddie ist durch und durch unsympathisch und man nie das Gefühl sich auf seine Seite schlagen zu wollen. Er hat nichts Positives an sich, erpresst Menschen um an sein Ziel vermeintliches Ziel zu kommen und misshandelt Frauen um sie zu seiner Befriedigung auszunutzen.  Dabei ist die ganze Atmosphäre dreckig, sleazig und bedrückend – so wie man die Roughies aus der Zeit kennt.Und er zeigt uns auch eine Szene, warum wir froh sein sollten für Tastentelefone.











Dabei merkt man dem Film natürlich auch die Low-Budget Herkunft deutlich an. Zwar ist das technisch alles in Ordnung (auch wenn man mal den Kameramann im Schatten sieht), aber so ein Film braucht genau dieses Feeling. Dabei gibt es auch immerhin genug Szenen mit Statisten (Polizeirevier, denn es gibt bereits Ermittlungen gegen den Fake-Bullen) und Außenaufnahmen welche ein Spielfilmcharakter deutlich macht. Sonstige Gewalteinlagen gibt es, bis auf etwas Blut, aber nicht. Dafür immerhin eine kleine Verfolgungsjagd, die das Ende des Streifens einleitet  und sicherlich nicht gerade typisch für einen Porno war oder ist. 













Ach ja Porno. So etwas will ich ja besprechen. Funktioniert der Film als Porno? Als anmachender Streifen, der dazu führen könnte man sich erregt fühlt? Ich hoffe nicht, auch wenn ich sicher bin das es diese Menschen gibt. Denn der Sex ist hier ebenso wenig erregend inszeniert, wie die Ästhetik schön anzuschauen ist. Klar, gibt es hier wieder die natürliche Behaarung der Personen die mich immer wieder abkühlen, aber leider auch wirklich einige nicht sehr schön anzusehende Ärsche und Geschlechtsteile. Von Erotik will ich deswegen gar nicht sprechen, vor allem weil es eigentlich nur zwei Szenen gibt wo der Sex freiwillig abläuft.












Einmal im Massageclub und einmal eine surreale Traumsequenz in diversen psychodelischen Farben, welche aber auch umschlägt. Leider sind gerade die beiden Frauen beim Dreier im Club wirklich nicht sehr ästhetisch. Klar, es war eine andere Zeit und passt sicherlich auch nicht, aber Pickel und verknubbelte Rosetten muss ich dennoch nicht sehen. Übrigens sehen wir Jason Carnes niemals abspritzen, was den Akten immer etwas Unfertiges verpasst. Den einzigen Cumshot bekommt man in einen Porno zu sehen, den er sich anschaut. Sonst gibt es einige Nahaufnahmen, diverse Stellungswechsel und auch kurzen Analsex. Alles aber eher normal eingefangen. 


















Für diesen Blog ist der Film natürlich schwer zu bewerten. Als Porno ist A CLIMAX OF BLUE POWER natürlich ein richtiger Abturner. Null erregend und man fragt sich wozu die expliziten Szenen überhaupt dienen. Damals war es aber noch möglich solche Dinge zu mischen. Zum Glück, denn heute ist so etwas komplett  unmöglich und wenn, nur als Kunst verschleiert oder wenn man Lars Von Trier heißt. Wenn man den Roughie als direktes Genre einteilen will, ist er sicherlich ein starkes Stück. Ein fieser kleiner, unangenehmer Bastard  der manchmal Erinnerungen an MANIAC weckt, nicht ohne Fehler ist und auch nicht wirklich Spannung erzeugt, sich aber vor anderen Sleazebomben nicht zu verstecken braucht.  












Medium:

In Amerika ist der Film vom Kultlabel Vinegar Syndrome als Blu-ray/DVD Combo erschienen. Eine Texttafel warnt den Zuschauer gleich zu Beginn vor der Qualität. Zu Recht. Der Unterschied zwischen den Medien ist minimal, es gibt massive Fehler im Bild (abgetastet von einer alten Filmrolle) und verstärkt den typischen Grindhouse-Look/Sexkino-Optik solcher Werke. Das ist wirklich nicht schön, aber ich finde ja irgendwie müssen solche dreckigen Werke auch genau so aussehen. Aber im HD-Zeitalter stehe ich da meist alleine mit meiner Meinung da. Was weiß ich als Mädel schon. Als Extras gibt es den Trailer, ein unspektakuläres Wendecover und Untertitel. Auch wenn die Qualität alles andere als berauschend ist, dennoch eine sehr gute VÖ vom Label. Sonst würde man solche Sachen gar nicht mehr finden. 


LABEL: Vinegar Syndrome


TON: Englisch


EXTRAS: Wendecover, Untertitel, Trailer


Medium-Rating: 6/10



1 Kommentar:

Sinned hat gesagt…

Wenn du noch mehrere VINEGAR SYNDROME Titel in deiner Sammlung haben möchtest:

Zur Zeit gibt's wieder einen Sale auf der Seite.

Liebe Grüße