PARIS TELEFON 666
Positiv: Brigitte Lahaie, schräge Ideen, wirkt eher wie ein Spielfilm
Negativ: Zeitgemäße Behaarung, Optik der Männer, Humor sehr flach, wenig Erotik
Urteil: Unbefriedigend / Scharfmacher (für Fans vielleicht auch Geil)
Medium:
DVD / Blu-ray / Ton: Deutsch / Extras: Booklet, Trailer / Label: Tabu Film / Mascotte Film
Covertext:
Der Journalist Richard und Brigitte sind ein abgebranntes sexgeiles
Paar. Die beiden hecken einen Plan aus, wie sie mit
Schnüffeljournalismus ein Geschäft machen können. Brigitte wird Mitglied
in einem geheimnisvollen Callgirl-Ring, der unter der Nummer PARIS 666
zu erreichen ist. Auf Anruf erfüllt sie zusammen mit sieben anderen
Frauen die ausgefallensten Sexwünsche männlicher und weiblicher Kunden.
Richard soll sie dabei observieren und kompromittierendes Beweismaterial
für eine große Enthüllungsstory sammeln. Ob das so klappt wie geplant?
Was das Paar dabei an Abenteuern erlebt, ist nicht nur ungewöhnlich pervers, bizarr und geil, haarsträubende Verstrickungen und schräge Situationskomik bereichern die aufwendige Inszenierung mit einem Unterhaltungswert, der weit über einen üblichen Pornofilm hinausgeht. Der Geist der 80er Jahre, der in der Pornografie kunstvoll gefeiert wurde, zeigt sich heute in diesem Klassiker. Komplett neu abgetastet, digitalisiert und aufbereitet, in brillanter Qualität ist Gérard Kikoines Werk von 1981 nun endlich wieder zu sehen.
Was das Paar dabei an Abenteuern erlebt, ist nicht nur ungewöhnlich pervers, bizarr und geil, haarsträubende Verstrickungen und schräge Situationskomik bereichern die aufwendige Inszenierung mit einem Unterhaltungswert, der weit über einen üblichen Pornofilm hinausgeht. Der Geist der 80er Jahre, der in der Pornografie kunstvoll gefeiert wurde, zeigt sich heute in diesem Klassiker. Komplett neu abgetastet, digitalisiert und aufbereitet, in brillanter Qualität ist Gérard Kikoines Werk von 1981 nun endlich wieder zu sehen.
Für meinen deutlich älteren Bruder war die Schauspielerin
Brigitte Lahaie einer seiner Lieblingsstars der 70ger. Zumindest nehme ich das
an, da ich vor vielen Jahren eine Kiste mit Pornos auf VHS gefunden habe, wo etliche
Titel von ihr mit dabei waren. Ich hätte ihn ja angesprochen, aber mit seinem
Bruder über Sexfilme zu reden, fühlte sich irgendwie nie richtig an. Aber, als
ich mein Interesse für Pornos entdeckte und mich auch für die Hintergründe
interessierte, dadurch dann im Internet recherchierte, stellte sich schnell heraus,
dass nicht nur mein Bruder scharf auf die Dame war. Gerade in Deutschland
genießt die Frau in Foren auch heute noch eine sehr große Fangemeinde. Ein
Grund hier auch mal ein Film mit der besagten Dame zu besprechen (und bestimmt auch nicht der letzte):
Hier geht es um den Journalist Richard (Richard Allan) der
innerhalb weniger Tage einen brisanten Artikel liefern muss, da sonst sein Job
auf dem Spiel steht. Glücklicherweise ist er mit Brigitte (Brigitte Lahaie)
verbandelt, die ein Escortunternehmen führt. Also überredet er sie ihn einige
Adressen zu geben, damit er über die Techtelmechtel der Kunden berichten kann.
Doch für ihn läuft es nicht gerade optimal…
Wie viele Filme der Zeit aus Frankreich, handelt es sich bei
TELEFON PARIS 666 eher um eine Komödie mit Hardcoreszenen. Im Gegensatz zu
anderen Genres die mit XXX Streifen gemischt werden, kann ich mit Komödienhaftestoffe
eher weniger Anfangen. Auch hier muss ich sagen, wirkt das Geschehen um den tollpatschigen
und von Pechverfolgten Richard eher plump als wirklich witzig. Was vor allem an
der etwas ungelenken Regie in solchen Szenen liegt. Dabei wirkt der Rest natürlich deutlich Filmischer, als es die
heutigen Produktionen jemals sein könnten. Dennoch konnte ich nicht viel mit der
Geschichte anfangen, da sie zu viel Klamauk bietet. Aber ich mag auch sonst
keine französischen Filme (schon gar nicht Komödien) außerhalb des Horrorgenres.
So folgen wir Richard, wie er die Hostessen, und erfahren
einiges über die sonderbaren Wünsche der Kunden. Dabei kommt es natürlich zu
Sexuellenakten, die wir damit haargenau beiwohnen. Ja, Haargenau. Denn
natürlich sehen wir, zeitlich bedingt, wieder mal viel zu viel Wolle an
Körperstellen wo einfach nicht so viel hingehört. Ja, ich weiß…es gibt Leute die damit kein
Problem haben, aber ich bin ein sehr ästhetischer Typ der viel Wert auf Optik
legt und habe immer wieder Probleme mich bei diesen Haarwuchs erregen zu
lassen.
Doch das ist nicht der einzige Grund warum mich die
Sexszenen hier nie so richtig packen konnten. Denn wirkliche Lust kommt bei den
kurzen Momenten eigentlich kaum auf. Denn die Intimitäten zwischen den
Protagonisten wirken sehr gespielt und liefern kaum eine wirkliche Verbindung
zum Zuschauer. Das mag von der Story sogar passen, aber etwas Leidenschaft darf
schon rüberkommen. Hinzu kommt, dass einige Szenen wirklich unterbrochen werden
und man teilweise nicht einmal auf beiden Seiten einen Höhepunkt erreicht. Mal
mag das gehen, aber sonst erwarte ich schon auch ein richtiges Ende einer
Fickszene. Ein klarer Minuspunkt ist auch die männliche Besetzung. Die
durchgehend nicht mit den Frauen mithalten können. Es sind kaum nett anzusehende Kerle
am Start und so wurde ich nie abgeholt und angeregt. Trotz bekannter Gesichter
wie Richard Allan oder Alban Ceray, die auch bereits in FRENCH SATISFACTION
zusammen unterwegs waren.
Dabei gibt es bei den Frauen tatsächlich einige schöne,
natürliche Frauen zu sehen. Darunter, wie gesagt auch Brigitte Lahaie. Es gibt
da auch keinen Zweifel warum viele Männer diese Frau so toll finden. Nicht nur
das sie über eine Optik verfügt, welche sehr viele Männer anspricht (schönes
geschnittenes Gesicht, toller Körper, was für Brüste!), dazu kommt auch eine
natürliche Ausstrahlung und ein gewisses Talent, welches sie auch sehr häufig in
Mainstreamgefilde geführt hat. Vor allem Jess Franco oder Jean Rollin griffen
gerne mal auf sie zurück. Immerhin hat
sie zwei Sexszenen, wobei aber nur ihre zweite wirklich gelungen ist. Aber dazu
später mehr. Der Rest der Damen ist gut (Desiree Costeau, France Lomay) bis
ganz okay.
Sonst bekommen wir drei schräge Ideen beim Sex zu sehen, wie
sie heute tatsächlich nur noch wenig bis gar nicht erdacht werden. Da wäre einmal der Kunde, der sich ein ganzes
Restaurant mietet um das Gefühl zu haben es in der Öffentlichkeit zu treiben
und die Banane zum Nachtisch, direkt aus der Muschi isst. Ein Vater der sein
Sohn zeigen will, dass Frauen nur Sexobjekte sind und so behandelt werden
sollten und zuschaut wie der Sohn eine Nutte bumst. Und die letzte Szene wo ein
Kunde wie ein Pantomime geschminkt ist und sich wie ein Roboter
bewegt. Der Darsteller John Oury bleibt dabei die ganze Zeit in seiner Rolle
und ähnlich wie Brigitte Lahaie es darstellt, nämlich durchaus Unbehagen zu
spüren, wirkt die Figur wirklich unheimlich durch seine Bewegungen. Das ist für
mich die beste Szene und hier kommt auch Lahaie richtig zum Zuge, da die erste
Szene sehr schluderig daherkommt und es nicht mal zu einem sichtbaren Orgasmus
des Mannes kommt. Auch John Oury, der in einer früheren Szene im Einsatz ist,
wirkt geschminkt wesentlich erträglicher.
Sonst verliert sich der Beischlaf in normalen Szenen, ohne
wirkliche Höhepunkte und wenig erregender Augenblicke. Wie viele ältere Filme,
sind diese mehr Zeitdokument als erregender Porno, aber damals war das
sicherlich anders und so ist die Inszenierung hier durchaus authentisch. Vor
allem wenn die Szenen sich in einen menschlichen Zeitrahmen befinden und nicht
endlos sind.
In Ordnung geht auch
der Rest der Regie. Gérad Kikoine ist einer der bekanntesten Regisseure in den
Bereich und hat neben vielen Klassikern, zum Ende seiner Karriere, auch Filme
außerhalb des Pornogenres gedreht. Ich kannte ihn vor allem von den Filmen
GEFÄHRLICHE LEIDENSCHAFTEN (ein Erotik-Thriller mit Kevin Bernhardt) und dem
Jekyll/Hyde Thriller SPLIT – EDEGE OF SANITY mit dem großartigen Anthony Perkins.
Hier sind die Spielfilmszenen okay, aber vor allem die Humorvollenszenen eher
peinlich (die Motorradszene), bis extrem doof (Dachsequenz, Abspielgerät unter
den Reifen legen). Da werde ich gar nicht abgeholt, aber es ist natürlich
erträglich. Denke sogar, dass es ältere Zeitgenossen gibt, welche hier deutlich
mehr Spaß haben.
So ist PARIS TELEFON 666 vor allem wegen der schönen Brigitte
Lahaie einen Blick wert. Auch wenn sie zu kurz kommt. Fans dieser Zeit und
Filme dieser Art werden sicherlich noch mehr positive Aspekte finden als ich.
Zwar wurde mir nie langweilig, aber es war auch nicht wirklich lustig, spannend
oder erregend. Zumindest das letzte sollte ein Porno mir irgendwie bieten, aber
mein Geschmack ist ja auch, zum Glück, nicht Sprachrohr für alle anderen.
Die Blu-ray/DVD aus dem Hause Tabu Film/Mascotte Film ist
aber wieder verdammt toll geworden: Ein schmales Dikipak, ein (nicht sehr
aussagekräftiges Booklet) und eine tolle Filmqualität. Abermals kann man nur
sehr traurig sein, dass diese Reihe nicht erfolgreich (die DVD und Blu-ray gibt
es immer noch zu kaufen, obwohl limitiert) war und sich die Wege der Macher getrennt
haben und Tabu Film diesen Versuch, Klassiker in dieser Art zu veröffentlichen, nicht
weiterverfolgt haben. Sehr schade!
4 Kommentare:
Danke für das Review.
Mit dem letzten Satz hast du wirklich Recht! Wirklich sehr sehr Schade daß die Reihe nicht fortgesetzt wird?
Hast du zufällig die BluRay Version begutachtet? Würde mich mal interessieren wie gut das Bild ist.
Liebe Grüße
Ich habe nur die DVD. Aber da ist das Bild, von einigen kleinen Störungen abgesehen, schon sehr gut für so einen Film. Ich glaube bei der Blu-ray braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Lahaie war und ist für mich immer noch einer der grössten Stars der französischen Porno Szene. Da hätte ich gerne einiges an Bildmaterial von Brigitte signiert - habe es aber bis heute nicht geschafft, eine Autogrammadresse ausfindig zu machen. Die Dame ist ja glaub ich auch inzwischen mit Pferdezucht und an sozialen Institutionen beteiligt und wird nicht mehr so gerne mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
BD kann ich empfehlen. Schon alleine wegen der schicken Aufmachung - 12seitiges Booklet mit schönem Bildmaterial. Direktvergleich zu DVD hab ich jetzt nicht gemacht. Aber die Bildqualität ist auf jeden Fall "scharf". Leider ohne französischen Tonspur:-(
Gruss
zult
Hey!!! Ein Neuer, der einen Kommentar hinterlässt. Schön von dir zu lesen. Ist ja hier leider Mahgelware..grummel...
Wie ich schon geschrieben habe, kann ich sehr gut verstehen, wenn Männer Lahaie attraktiv finden. Selbst ich als Frau kann, gestehe gerne ein das sie damals (und heute noch) toll aussah (aussieht).
Hoffe man liest sich mal wieder;).
LG
Succubus
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