UNDERWORLD
Positiv: Tolle Ausstattung, faszinierende Kostüme, heißer Sex, nette Geschichte, gute Leistungen aller Beteiligten
Negativ: Szene fünf wirkt wie Lückenfüller, Szene sieben wirkt unrund
Urteil: Höhepunkt
Medium:
Doppel DVD / Ton: Englisch / Extras: Bonus Szenen, Making Of, Interviews uvm /Label: Wicked Pictures
Covertext:
Wicked Pictures and
award-winning director Brad Armstrong take you on a journey into the
UNDERWORLD...an erotic masterpiece like no other! A film that blends
breath-taking visuals, tantalizing costumes, intriguing characters, out
of this world production design and of course - amazing sex! After a
robbery gone wrong, Tanya (jessica drake) finds herself in a coma-like
state, which has her cross into an eerie UNDERWORLD, a dream-like
purgatory where lost souls go to find out their fate. Along the way she
meets a cast of mystical characters, who help guide her on a journey
through the UNDERWORLD. The cinematic spectacle reaches its climax as
Tanya meets Death (Derrick Pierce), who has come to "take" her. Will she
be able to beg or barter for her life? Will she finish her journey and
live to tell the tale? Get ready to experience the erotic movie
adventure of a lifetime.
2013 traten Brad Armstrong und Jessica Drake abermals an um
mit UNDERWORLD eine weitere Big-Budget-Produktion abzuliefern und wurden mit 15
Awards belohnt. Darunter auch BESTE REGIE und BESTER FILM. Den Gruselmonat Oktober
als Anlass nehmend, setzte ich mich also endlich mal hin und warf die Scheibe,
die schon seit gut 2 Jahren im Regal steht, in den Player um mir endlich mal
selbst ein Urteil bieten zu können. Die Besprechung enthält einige Spoiler und
auch wenn das bei Porno nicht ganz so
entscheidend ist, will ich natürlich darauf hinweisen.
Tanya und Brian sind glücklich verlobt und leben ein gutes
Leben zusammen. Eines Abends aber ändert sich alles. Die beiden werden in einer
Tiefgarage überfallen und als Tanya ihren Geliebten helfen möchte, reißt sie
einem der Gangster die Maske ab. Das führt dazu, dass der Mann sie erschießt.
Schwerverletzt wird sie ins Krankenhaus eingeliefert und während die Ärzte um
ihr Leben kämpfen, erwacht Tanya in einer Welt zwischen Leben und Tod und muss
dann einen langen Weg zurücklegen, der am Ende entscheidet ob sie lebt oder
stirbt…
Auch wenn die Geschichte nicht sehr umfangreich, - aber
dafür passend und stimmig - ist, beweist Brad Armstrong aber wieder wie
einfallsreich er als Drehbuchautor und Regisseur ist. Die Zwischenwelt
offenbart sich dabei mal nicht als übliche Welt zwischen Himmel und Hölle und
offenbart so einen ganz anderen Ansatzpunkt. So trifft Tanya auf verschiedene
Kreaturen/Personen die immer mit dem aktuellen Geschehen auf der Erde zu tun
hat. So trifft sie auf Slice der die Schnitte des Chirurgen darstellt oder
Mecca, welche die Maschinen repräsentiert die Tanya aktuell am Leben hält.
Weitere wie das Leben spendende Blut oder die Verbände, die ein ausbluten
verhindern. So legt Tanya einen weiten Weg zurück, der aber natürlich voller
Sex und Lust ist um am Ende auf den Tod selbst zu treffen, der natürlich nur
eines will: Ihre Seele.
Bei der Geschichte ließ sich Wicked Pictures mal wieder
nicht lumpen und nahmen einiges an Geld in die Hand um Armstrong (der natürlich
auch eine Rolle hat und den Arzt spielt) seine Vision umsetzen zu lassen. Dazugehört
neben der Starbesetzung natürlich vor allem das Produktionsdesign und die
dadurch entstehende Optik, welche sich in jeder Szene anders präsentiert. Schon
gleich das erste aufeinander treffen mit Slice (Xander Corvus) und Mecca (Julia
Ann) zeigt ebenso einfallsreichtum, wie tolles Make-Up und Spezial-Effekte.
Während Slice Ähnlichkeiten zu Edward mit den Scherenhänden und einer Steampunk
Figur aufweist, ist Mecca tatsächlich eine halbe Maschine ohne Beine. Die
Beiden erklären Tanya Dinge und weisen ihr den Weg in eine ungewisse Zukunft.
Die düstere Gestaltung des Sets zeigt tatsächlich eine
interessante Unterwelt, welche aber nicht so bleibt. Denn auf ihren Weg, ändern
sich auch die Abschnitte. Dabei wechseln die Macher von innovativen Innensets
auch mal zu Außenaufnahmen, welche in einer Wüste oder einer hellen Pool-Anlage
spielt. Alles immer etwas surreal, aber auch nicht so übertrieben, dass man
sich gleich in der typischen Hölle wähnt. Auch wenn einige Kulissen schon
manchmal etwas günstig wirken, haben sie meist auch eine Botschaft wie
fließendes Wasser (Blut) oder den operationsnähten. So wechseln auch also
dunkle Kulissen mit Metall zu fast
weißen Umgebungen reiner Unschuld. Am
interessantesten für mich waren dabei die erste, dritte und letzte Szene.
Das natürlich dabei der Sex eine wichtige Rolle spielt. Sollte
natürlich klar sein. In vier von acht Szenen werden die Fans von Jessica Drake
voll auf ihre Kosten. Die Frau ist wirklich attraktiv, aber leider sieht man
inzwischen einige Eingriffe die für mich das Erscheinungsbild etwas schmälern.
Mag das Gesicht noch gehen (da darf nicht mehr viel passieren), finde ich ihre
Brüste leider echt misslungen. Das schmälert nun nicht den Erregungsfaktor,
fällt aber doch deutlich auf. Jedenfalls ist sie hier natürlich die Hauptperson
und der Sex bietet dabei eine Bandbreite von normal und durchaus zärtlich, als
auch wild und etwas ruppig.
Dabei beginnt der Film ganz harmlos mit Steven St. Croix und
Jessica, die es noch mal treiben bevor sie ausgehen. Bei den alten Hasen funktioniert
die Chemie und so wirkt der Sex authentisch und bietet eine normale Bandbreite.
Schön hier die 69er Stellung und von beiden eine normale Darstellung des Aktes
bei einer humanen Laufzeit. Auch die zweite findet noch in unserer Welt
statt und Brad Armstrong vernascht natürlich eine Krankenschwester (die
niedliche Presley Hart), bevor er zur Operation gerufen wird. Die beiden vögeln
schon etwas wilder und absolvieren, nach dem Oralen Vergnügen und hecktischen
gefinger, einige Stellungen wie Doggy, im stehen oder Presley auf den Rücken.
Danach begeben wir uns in die Unterwelt und nachdem Slice
Tanya begleitet und zu Mecca gebracht hat, dürfen auch die beiden Kreaturen
zusammen ran. Da Mecca aber keinen Unterkörper hat, befriedigt sie Slice nur
mit dem Mund in einer dennoch netten Szene. Was vor allem an den Kostümen und
dem ständigen Augenkontakt liegt. Kurz darauf trifft Tanya auf Scarlet (Asa
Akira) in einen roten Raum und ab jetzt geht es deutlich mehr zur Sache als
zwei Männer dazu stoßen. Hier gibt es
dann auch den ersten Analsex, der von beiden weiblichen Figuren ausgeführt wird
und Jessica Drake bekommt sogar eine doppelte Penetration serviert. Am Ende
landet die Ficksahne aber, wie in fast allen Szenen, aber natürlich in den Gesichtern
der adretten Damen.
Dann folgt ein dreier mit Tommy Gunn, Adriana Luna und
Cameron Dee, der eher wenig Neues für die Handlung bringt, noch besonders
einfallsreich ausfällt. Toll ist hier aber die Umgebung, da hier in einer realen
Wüste gedreht wurde und das ficken dort sicherlich nicht unbedingt immer schön
ausfiel. Doch die drei Profis ziehen das durch, wirkt aber etwas wie ein
Notnagel um genug Szenen im Film zu haben. Solide, aber nicht mehr.
Dafür steigert sich die Qualität wieder in Szene sechs. Auch
wenn es sich dabei um eine Lesbenszene handelt, fällt diese sehr erotisch und
Lustvoll aus. Man nimmt den beiden Frauen (natürlich Jessica und Capri Cavanni)
die Leidenschaft ab und sieht ihnen gerne beim fummeln, lecken und penetrieren
mit einem Glasdildo zu. Auch hier überzeugen die Ausstattung und die Inszenierung.
Vor allem wie die Szene eingeleitet wird (akrobatisch am Tuch hängend) und wie
Kunstvoll Drake in der weißen Kulisse im Wasser platziert ist. Erotisch und künstlerisch
wertvoll und somit absolut passend in die Geschichte eingewoben.
Dagegen fällt Szene
sieben wieder deutlich ab. Trotz der interessanten Asphixia Noir und Toni Ribas
funktioniert hier für mich gar nichts. Mag die Kulisse noch gehen, sitzt hier
weder der Schnitt, noch stimmt die Chemie, noch heizt der Sex richtig ein. Dazu
kommt auch noch eine absolut nervende Musik die letztlich jeden Funken erlöschen
lässt. Da der Rest des Films extrem kompetent inszeniert ist, soll die Szene
sicherlich genau so sein, funktioniert aber null. So werden mechanisch die
Stellungen durchgerattert und obwohl man auch hier wieder reichlich Arschficken
zusehen bekommt, passt es einfach nicht.
Danach führt Tanya der Weg direkt in die Arme des Death
Reapers (Derrick Pierce), der natürlich ihre Seele will. Dabei lässt sie sich auf
einen Deal ein, aber dem Tod sollte man niemals trauen. Auch hier überzeugen
wieder die Location und die Kostüme. Schwarze Lederoutfits wirken passend zu
Umgebung mit Ketten und den schwarzen Wänden. Auch hier gibt es einiges an
verschiedenen Stellungen und Praktiken bis zum Analsex, der dazu führt das der
Sensenmann Tanya ins Gesicht spritzt. So sehr angetan, will er sie doch nicht
gehen lassen und so müssen in der realen Welt die Ärzte alles tun um sie zu
retten. Mehr werde ich nicht verraten.
UNDERWORLD ist ein Prestige-Produkt und liefert dabei genau
das, was man erwartet. War früher der Sex noch etwas zurückhaltender bei diesen
großen Filmen, gibt es seit Jahren schon keine Probleme mehr dabei, es durchaus
saftiger anzugehen. So gehören Analsex und auch doppelte Penetration ebenso
dazu wie ein Dreier und Vierer als auch natürlich die obligatorische
Lesbenszene. Doch zum Glück fallen die Sexszenen weder zu lang, noch so heftig
aus, dass man sich den Film nicht auch als Paar anschauen kann. Auch wenn die
vielen Gesichtsbesammungen auf Dauer ermüdend sind.
Ohne Zweifel erhaben sind die Kostüme, welche auch einige
Schwierigkeiten beim Dreh der Sexszenen offenbarten. Doch gerade solche Dinge
unterscheiden Filme wie diesen von einem normalen Gonzo oder All-Sex Streifen.
Das Produktionsdesign ist gut, manchmal vielleicht zu spartanisch
Kulissenartig, aber dann wieder toll präsentiert. Neben Studioszenen gibt es
immerhin auch diverse Außenaufnahmen und ein echtes, aber stillgelegtes
Krankenhaus. Dabei arbeitet die Kamera und der Schnitt auf den Punkt genau und so
werden einige tolle Bilder sowohl beim ficken, also auch beim vorantreiben der
Geschichte. Dabei hilft auch die Musik, die bis auf eine Ausnahme, wirklich gut
mit den Bildern harmoniert.
Über die Regie braucht man kaum noch Worte verlieren, denn
Brad Armstrong ist und bleibt einer der besten seiner Zunft. Unterstützt wird
er hier von einer guten Besetzung, bei der vor allem bei den Storyrelevanten
Szenen Steven St. Croix heraussticht. Jede Minute mit ihm wirkt einfach gut und
natürlich gespielt. Der Mann kann wirklich voll überzeugen und könnte auch in „normalen“
Filmen mithalten. Dagen fällt Jessica Drake etwas ab, kann ihre Rolle aber
genug ausfüllen und überzeugt natürlich auch beim Sex. Die Nebenrollen passen
auch und viel Laune bereitet auch wieder Xander Corvus in ungewöhnlicher Rolle.
Mit knapp über zweieinhalb Stunden fällt UNDERWORLD zum
Glück nicht Überlang aus und ist sicherlich einer der besten Filme in den
letzten Jahren. Hier stimmt fast alles – bis auf wenige Ausnahmen. Zwar hatte
ich etwas mehr Gruselatmosphäre erwartet, aber das war ich wohl selbst schuld. UNDERGWORLD bietet genau die Gründe warum ich
gerne Pornos schaue. Vielleicht nicht so sleazig und atmosphärisch wie die früheren
Klassiker, aber ein Aushängeschild wie Sexfilme auch heute noch sein können und
verdienter Gewinner der diversen Preise. So gut fällt auch die vollgepackte
Doppel- DVD im aufklappbaren Pappschuber aus. Klare Empfehlung.
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